Dienstag, 13. Dezember 2011

Ausblick 2012/1

Das Jahr neigt sich dem Ende, der 4000ste km wird diese Woche fallen. Mit dem KoBoLT habe ich dieses tolle Jahr vor 2 Wochen wettkampfmässig sehr zufriedenstellend abgeschlossen. Mit offiziellen 19h 59min kam ich mit Raimund Slabon, mit dem ich ca. 120 km zusammen in einem guten Team gelaufen bin, in Bonn an. Nur eine gute Viertelstunde nach dem Siegertrio und 7 Minuten nach den 2 Dritten landeten wir damit auf Platz 5. Ganze 8h war ich damit schneller als letztes Jahr. Was auch darauf zurückzuführen ist, dass die Strecke dieses Jahr schneefrei war und damit wesentlich besser zu laufen und darauf, dass sich unsere Verlaufer im Gegensatz zum letzten Jahr doch sehr in Grenzen hielten. Insgesamt ein Superlauf, der mich sehr zuversichtlich ins nächste Jahr blicken lässt.
Wobei wir schon beim Thema wären. Denn so langsam fügt sich der Plan für das erste Halbjahr 2012 zusammen. Die Höhepunkte des ersten Halbjahres sind zweifelsohne die TorTour de Ruhr und der Swiss Irontrail mit Streckenlängen von über 200 km. Aber diesen beiden Läufe wollen natürlich ordentlich vorbereitet werden. Dafür habe ich mir ein abwechslungsreiches Programm für das Frühjahr zusammen gestellt.
Ich haben eben mal die seitliche Leiste auf den aktuellen Stand gebracht.  Nach 2 schönen Läufen im Januar freue ich mich auf den Kurztrip nach GranCanaria. Viele Bekannte werde ich dort treffen und mit ihnen die Insel überqueren. Inzwischen haben wir den 2. Rheinburgenweglauf für das Wochenende 31. März - 1. April terminiert.  Am letzten Aprilwochenende möchte ich wieder in Iserlohn am 24h-Lauf teilnehmen. Dieses Mal werde ich in Hinblick auf die TorTour de Ruhr allerdings etwas langsam machen, so um die 120 km ist mein Ziel. Dazwischen habe ich mir noch zwei schöne Trails im nahen Frankreich herausgesucht. Der Rennsteig-Supermarathon im Mai rundet die ganze Sache ab, so dass ich damit hoffentlich gut für die beiden grossen Läufe vorbereitet bin.

Sonntag, 27. November 2011

Im Ziel, 19h 57 min, Puh

Immerhin schlappe 8h schneller als letztes Jahr.

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VP4 km 115, es laeuft


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Samstag, 26. November 2011

VP1 km 35 nach etwa 4 h erreicht


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KOBOLT 2011

Gerade sind wir auf dem Weg zum KOBOLT 2011. Antje faehrt mich zum Start nach Koblenz, von ich mit etwa 25 anderen Laeufern den 141 km langen Weg nach Bonn in Angriff nehmen werde. Das Wetter ist traumhaft, 5 Grad, Sonnenschein. Beste Voraussetzungen fuer den letzten laeuferischen Hoehepunkt im Jahr 2011.

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Freitag, 11. November 2011

ARQUE-Lauf 2011 - wieder mit Anlauf

Weil es letztes Jahr soviel Spass gemacht hat und weil es eine gute Gelegenheit ist, vor den 141 km des KoBoLT in 2 Wochen nochmal einen längeren Lauf zu machen, werde ich am Sonntag wieder zum von Mainz zum Arquelaufstart nach Kelkheim laufen. Der direkte Weg über Diedenbergen, Delkenheim, Hofheim dürfte in etwa 26 km lang sein, mit dem Arquelauf und dem Nachhauseweg kommen dann so etwa 65 km zusammen. Genau richtig. Da Jutta dieses Mal wieder mitläuft und daher meinen Rucksack mit nach Kelkheim nimmt, kann ich sogar mit kleinem Gepäck laufen. Los geht es gegen 5:30 in Bretzenheim, mal sehen ob es wieder so interessant wird, um diese Uhrzeit Samstags durch die Mainzer Innenstadt zu laufen.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Zurück vom Röntgenlauf

Lauf lief sehr gut, Platz 35, 5:51 h (1:42, 2:00 2:08). Auf dem ersten Halbmarathon habe ich etwas überpaced, wahrscheinlich habe ich mich etwas von den HM-Läufern verleiten lassen. Dem musste zwischen km 40 und 50 etwas Tribut zollen, so dass ich den 3. HM, der eigentlich leichter ist als der 2te, langsamer gelaufen bin.
Jetzt weiß ich aber auch was man machen muss, damit man noch Grünkohl bekommt. Einfach 40 Minuten schneller laufen :-).
Hätte ein guter Tag werden können, wenn ich nicht auf dem Hinweg mit ca. 135km/h in der Hunderterzone geblitzt worden wäre. Aber so bekommt Axel wenigstens sein Foto für die Collage. 

Ultra für Kurzentschlossene

In 10 Minuten werde ich nach Remscheid aufbrechen und mit dort für den Röntgenlauf nachmelden. Start ist um 8:30.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Planung 2012

So langsam fügt sich eines zum anderen. Durch die Vorverlegung des Swiss Irontrail auf Anfang Juli wollte ich den Schwerpunkt meines Trainings schon im Frühjahr auf hügeliges, trailiges Gelände legen. Neben dem Rheinburgenweglauf, den wir Ende März, Anfang April wieder veranstalten wollen, war ich noch auf der Suche nach einem langen Trailwettkampf. Zur Wahl standen schliesslich der Ultra Mallorca Serra de Tramuntana und der TransGranCanaria. Ein Blick in Tom's Twitter Nachrichten hat mir die Entscheidung dann leichter gemacht, denn Tom hatte sich schon für den TransGranCanaria entschieden. Also habe ich mich eben auch mal angemeldet und werde mich am ersten Märzwochenende auf den Weg quer über die Insel machen. Abseits von Stränden, Pools und Liegen werde ich mich über 123 km und ca. 4800 hm durch ein extrem unwegsames Gelände quälen. Eine Qual, auf die ich mich schon sehr freue.
   

Samstag, 1. Oktober 2011

Eine Nacht schlafen ...

...hilft meist bei der Entscheidungsfindung. Das ganze Gejammer bringt ja nichts. Daher bin ich seit 10 Minuten beim Swiss Irontrail T201 angemeldet. Freu!

Freitag, 30. September 2011

Es hatte alles so schön gepasst

Der Plan für nächstes Jahr war schon fertig. An Pfingsten steht die Tortour de Ruhr an, danach wollte ich in die Berglaufsaison einsteigen. Als Höhepunkt der neu ins Leben gerufene Swiss Irontrail vom 10. bis 12. August. Der Lauf führt von Pontresina nach Chur und ist mit 201 km bei 11.500 eine richtige Hausnummer. Ein Lauf bei dem man eigentlich dabei sein muss. Als Vorbereitung wollte ich den Trail Verbier (7-8. Juli) und den Grand Trail Valdigne (verm. 14-15. July) laufen. Dazwischen war eine gemütlich Wanderwoche geplant.
Heute wurde nun die Anmeldung für den Irontrail freigeschaltet. Gleichzeitig kam die Mitteilung, dass der Irontrail aus organisatorischen Gründen auf den 6.-8. Juli verlegt werden muss. Schock. Somit ist mein ganzer schöner Plan  in sich zusammen gebrochen. Also werde ich wohl nochmal den Laufkalender studieren und meinen Plan überarbeiten müssen.

Sonntag, 11. September 2011

Puh...

...heute bin ich das erste Mal seit dem UTMB wieder gelaufen. Der rechte Spann ist so einigermassen abgeschwollen, der Fuss passt wieder in den Schuh. Also habe ich ich auf eine lockere 20km Runde in den Taunus aufgemacht. Doch ich war wirklich überrascht, wie müde meine Beine noch waren. Gut, dass ich nicht wie Eric schon wieder auf dem "Tor des Geants" unterwegs bin.
Apropos, ich denke, ich werde meine sportliche Aktivität die nächste Woche darauf beschränken Tom und Eric online auf 2011_tdg zu verfolgen.

Dienstag, 6. September 2011

Und irgendwann musst Du nach…


Nein – nicht was du denkst...

Irgendwann musst Du nach - CHAMONIX

Irgendwann musst Du diese unglaubliche Stimmung spüren, die über dieser Stadt liegt. Diese Faszination, wenn Du den gigantischen weißen Riesen siehst. Das Gefühl, einer von knapp 6000 Verrückten zu sein, die einen der 4 Läufe in Angriff nehmen. Das Kribbeln am Start. Die Hochs und Tiefs während der ca. 40 Stunden auf Deinem Weg rund um den Mont Blanc. Die begeisterten, freundlichen Menschen überall an der Strecke. Die unzähligen ‚Bravo‘, ‚bon courage‘ und ‚bonne chance‘ Rufe. Der unglaublich emotionale Zieleinlauf wenn du es geschafft hast. Die jubelnden Menschen, die laute Musik, Familie und Freunde die auf Dich warten. Die Freude, die Weste überzustreifen, auch wenn die Farbe noch so hässlich ist. Wildfremde Menschen, die Dir mitten auf der Straße gratulieren. Das Gefühl abends im Bett zu liegen, mit schmerzenden Muskeln und dem Bewusstsein, etwas ganz besonderes in Deinem Leben geschafft zu haben.

Ja, irgendwann musst Du nach Chamonix.

Mein Erlebnis Chamonix begann am Donnerstag vor dem Lauf. Nachdem ich mich am Vortag um 21:00 klammheimlich von der Feier zum 70. Geburtstag meiner Mutter verdrückt hatte, brachen Antje und ich um 10:00 auf. Bei grandiosem Wetter kamen wir gegen 17:00 in Chamonix an und bezogen unser Hotel. Besser als mit dem Hotel Clocher hätten wir es kaum treffen können. OK, kein Luxushotel, das Zimmer war unterm Dach, 2 steile Treppen hinauf und die Türen nur etwa 1,70m hoch. Aber das Hotel ist wirklich schnuckelig, mit familiärer Atmosphäre und zu einem vernünftigen Preis. Und – es liegt etwa 250 m von Start/Ziel entfernt. 

Da wir noch aus dem letzten Jahr wussten wie viel bei der Registrierung los war, machten wir uns gleich auf den Weg und wurden positiv überrascht. Keine Schlange, ruck zuck wurde ich durch das bestens organisierte Prozedere geschleust. Für jeden Handgriff ist ein anderer Posten zuständig, so dass der Ablauf sehr schnell funktioniert. Ausweis und 20 Euro – Pfichtausrüstungskontrolle – Chipausgabe und Rucksackkennzeichnung – Chipbefestigung – Startnummer – DropBag und Müllbeutel – T-Shirt – und raus.

Somit hatten wir genug Zeit, uns auf der Messe umzuschauen. Ein paar leichtere Stöcke standen auf meiner Einkaufsliste ganz oben. Wie geplant wurde ich bei Komperdell fündig. Desweiteren kauften wir ein natürlich einen Buff und ein paar Andenkenshirts. Mit dem Bewusstsein, dass ich die alle würde verbrennen müssen, sollte ich Sonntag nicht ins Ziel kommen. Doch nur wer wagt gewinnt. Nachdem alle Dinge erledigt waren begaben wir uns zum Runnersworld-Ultra-Forums-Treff. Unterwegs sammelten wir noch Tom Siener ein, der mit uns schon den Rheinburgenweglauf bestritten hatte. In der Pizzeria war schon jede Menge los. Das Kobolt Organisationstrio Micheal, Andreas und Stefan, KUT-Macher Eric, HaPe Gieraths u.v.a waren schon da. HaPe hatte dieses Jahr so ziemlich das gleiche Vorbereitungsprogramm wie ich. Von RBW-Lauf über KUT, Zugspitzultratrail und Chiemgauer 100 war er bei fast all meinen Vorbereitungsläufen dabei.

Eric sorgte bei mir gleich für ein erstes Stimmungstief, nachdem er mich über die letzten Wettervorhersagen in Kenntnis setzte. Start im Regen, Schnee ab 1800 m, Dauerregen die erste Nacht. Na klasse. Eigentlich unglaublich bei dem Wetter, das noch herrschte. Erinnerungen ans Vorjahr wurden wach. Nach einer Pizza und 2 Bier für je €7.70 machten wir uns auf den Weg ins Hotel. Ich musste mich ja noch um meinen zwickenden Oberschenkel kümmern, der mir immer noch große Sorge bereitete. Außerdem musste ich ja anfangen, aufgrund der Wettervorhersage meine Sachen neu hin- und her zupacken. Eine Tätigkeit, die ich am nächsten Tag noch etwa 5 mal wiederholen sollte. 

Am nächsten Morgen herrschte weiterhin ein Traumwetter. Zunächst begaben wir uns zum Frühstück in den Keller des Hotels. In Mitten eines kleinen, gemütlichen  Raumes stand die Wirtin an einer Kaffeemaschine, verteilte Kaffee und plauderte mit allen Anwesenden quer über alle Tische. Urgemütlich, vor allem, wenn man französisch verstünde.
Nach dem Frühstück gingen wir ein bisschen Atmosphäre schnuppern und schauten uns die TDS-Ankömmlinge an. Sehr bewegend. Vor allem werde ich in Zukunft immer, wenn ich ‚Fluch der Karibik‘ sehe, an diesen Einlauf denken müssen. 

Zu diesem Zeitpunkt verbreitete sich schon hartnäckig das Gerücht, der Start des UTMB würde verschoben werden. Beim Blick nach oben weiterhin kaum denkbar. Als wir zurück zum Hotel gingen, trafen wir 2 Franzosen, die bereits eine entsprechende SMS vom Veranstalter bekommen hatten. Rennen verschoben, Lauf auf 157 km und 8500 hm verkürzt, Tete aux Vents nicht zugänglich. Mist. Nicht die volle Distanz? Da müsste ich ja nächstes Jahr wieder kommen. Wir machten uns auf den Weg zur Info, um zu erfahren, was denn los sei und vor allem, warum ich keine SMS bekommen hatte. Dort konnte man uns die Änderung bestätigen, warum ich (und die vielen anderen die da rumstanden) keine SMS bekommen hatte, wusste man auch nicht. Muss an unseren Providern liegen. Haha, immer die anderen. Aber um 11:51 bekam ich ja dann auch offiziell Bescheid. Jetzt hieß es den Tag neu planen. Start nicht um 18:30 sondern um 23:30, da konnte man sich nochmal richtig hinlegen und schlafen. Danach noch ein Abendessen. Eigentlich gar nicht schlecht, wenn die angekündigte Schlechtwetterfront nicht gewesen wäre. 

Wir beehrten nochmal die Pizzeria, dieses Mal ohne Bier, danach legte ich mich ein paar Stunden auf’s Ohr. Zwischendurch ging ich wieder ein bisschen zum TDS Finish. Dort traf ich auf Klaus, der nach knapp 31 Stunden glücklich im Ziel einlief und Walter, der nach seiner sehr unglücklichen Vorbereitung leider schon nach ein paar Stunden abbrechen musste. 

Pünktlich um 17:00 begann der Himmel sich zu verdunkeln, kurz danach setzte der angekündigte Regen ein. Zunächst nur ein bisschen dann immer heftiger. Kalt wurde es noch dazu. Ich schlief noch bis 20:00, dann Abendessen und weiteres umpacken. Gegen 22:00 brachte ich meinen DropBag ins Centre Sportif und stellte fest, dass es saukalt geworden war. Daher beschloss ich, in voller Montur loszulaufen, sprich ¾ Tights, Regenhose, Skins langarm, Regenjacke, Handschuhe, Mütze. Dazu die Salomon Gore Tex Schuhe. 

Am vereinbarten Treffpunkt waren nur Michael, sowie die zuschauenden Sanne, Alex und Georg zu finden. Von den anderen hatte wohl keiner Lust früher als nötig vor die Tür zu gehen.
Wir stellten uns hinten an und betrachteten uns das Treiben noch ein bisschen, bevor ich mich verabschiedete, um mich ins Getümmel zu stürzen und die Atmosphäre aufzusaugen. Ich wurde so langsam mächtig nervös, mein Oberschenkel zwickte noch immer und ich war mir nicht sicher wie lange er halten würde. Dann wurde es langsam ernst. Die Vangelis-Musik wurde immer lauter, die Anspannung immer grösser und endlich ging es los. Loslaufen, stocken, stehen bleiben, dann wieder loslaufen, gehen, stehen, dann war endlich ein langsames Laufen möglich. Dabei Ohren betäubender Jubel der Zuschauer, die im strömenden Regen ausharrten. Unglaublich, nachdem ich mich Monatelang mental auf diesen Moment vorbereitet hatte, war es nun tatsächlich soweit. Ich rannte erst mal durch die Menge, wie in einem Film. Oder besser, wie in einem Youtube-Video.

Die ersten flachen 8 km ähnelten einem typischen Marathon. Diejenigen, die ihrer Meinung nach zu weit hinten gestartet waren, versuchten, durch kurze Sprints Boden gut zu machen. Für mich aufgrund der Tatsache, dass wir alle um die 40 Stunden Lauf vor uns hatten etwas verwunderlich. Ich konzentrierte mich darauf, nicht zu stürzen und hörte immer wieder in meine Muskeln hinein. Leichtes Ziehen hinten links, aber sonst alles O.K. 

Der erste Anstieg über Delevret zog sich noch recht angenehm über breite Wege hinauf, auf denen sich die Menge noch einigermaßen verteilte. Ich war zum dem Zeitpunkt mehr mit meiner Kleidung beschäftigt. Die Kapuze war mir zu warm, aber ohne Kapuze lief mir der Regen in den Nacken. Die Handschuhe wurden nass, dadurch die Hände ziemlich kalt. Stand da nicht was von wasserdichten Handschuhen in der Pflichtausrüstung? 

Nach dem ersten Gipfel ging es steil bergab nach St. Gervais zum ersten großen Verpflegungs- und Cut-off Punkt. Hier herrschte, trotz der späten Stunde und des immer noch anhaltenden Regens, Volksfeststimmung.

Ab St. Gervais führte der Weg nun stetig bergauf, zunächst nicht so steil über Les Contamines, dann, immer steiler werdend, über La Balme hinauf zum Col du Bonhomme auf 2443 m. Der Regen ließ so langsam nach, kalt war es immer noch. Kurz nach Sonnenaufgang erreichte ich, nach einem harten letzten Anstieg, den ersten hohen Gipfel. Trotz des kalten Windes ein Moment zum innehalten. Zum ersten Mal ließ sich der Himmel blicken und man konnte die Dimensionen dieses Bergmassivs erahnen. Von meinen Oberschenkelproblemen war inzwischen nichts mehr zu spüren. Wie geplant hatten sie sich nach 4-5 Stunden verflüchtigt. Dafür fing jetzt der Spann meines rechten Fußes an, mir Sorgen zu machen. Durch den ständigen Druck der Lasche beim Bergablaufen fing dieser immer mehr an zu Schmerzen. Ich fing an, beim Bergablaufen den Schuh zu öffnen, um den Druck zu nehmen. Eine Maßnahme, die der Laufstabilität nicht gerade zuträglich ist.

Nach dem knapp einstündigen Abstieg gelangte ich an den Verpflegungspunkt Chapieux bei km 50. Hier ließ ich mir etwas Zeit, füllte den Peroninspeicher in meiner Flasche nach und aß eine Kleinigkeit. Am Ausgang der Verpflegungsstation wurde nochmal stichprobenartig die Pflichtausrüstung kontrolliert. Von jedem Teilnehmer ein Teil. Von mir das Handy.

Danach folgte der Aufstieg zum Col de la Seigne. Zunächst wieder mäßig steil, auch mal über Asphaltwege, dann immer steiler und immer trailiger. Mit jedem Höhenmeter wurde es kälter und schwieriger. Ich musste meinem etwas hohen Anfangstempo an diesem Anstieg Tribut zollen und öfters mal stehen bleiben, um durchzuatmen. Auf den letzten 100 hm kam noch ein ordentlicher Schneesturm hinzu. Wie froh war ich, meine Pflichtausrüstung dabeizuhaben. Besonders die Kapuze an der Jacke, über die ich so gemeckert hatte, habe ich lieben gelernt. Auf dem Gipfel war es extrem windig und der Schneesturm umso heftiger, so dass leider keine Zeit blieb, den Ausblick zu genießen. Schnell machte ich mich an den Abstieg hinunter nach Lac Combal. Am dortigen Verpflegungspunkt traf ich Christoph aus Wien, mit dem ich schon beim ZugspitzUltraTrail vom letzten Gipfel abgelaufen war. 

Und hier „gewann“ ich eine Stunde! Ich war mit Antjes Uhr gelaufen, weil ich meine nicht gefunden hatte. Ich hatte aber die Stoppuhr nicht eingeschaltet und auch mehrere Stunden nicht auf die Uhr geschaut. Als ich in der Nacht das erste Mal nachschaute, war ich doch recht enttäuscht dass ich so langsam war. Nun sagte Christoph, wir wären doch gut in der Zeit, 3 Stunden vom Cut-Off entfernt. Ich sagte, es wären doch nur zwei und fand heraus, dass meine Uhr um eine Stunde falsch ging. Prima eine Stunde in einer Minute gewonnen. Gut, dass es nicht umgekehrt war. Als ich mich auf der Bank umdrehte, saß auf einmal auch Benno Hellwig dort, der mit uns beim Rheinburgenweglauf gelaufen ist. Wie klein die Welt doch ist.

Den nächsten Anstieg nahm ich etwas ruhiger in Angriff.  Ich ließ mich nicht mehr von anderen irritieren und marschierte in meinem  Tempo kontinuierlich nach oben. Auf dem Mont Favre angekommen schaute ich mich um und sah, dass ich etwa 10 Läufer hinter mir hatte. Mein ruhiges Tempo war anscheinend gar nicht so schlecht. Es folgte ein langer, rasanter Abstieg nach Courmayeur über den Col Checrouit. Die Aussicht auf den DropBag, trockene Kleidung, einen Schuhwechsel und nicht zuletzt darauf, dass Antje dort warten wollte, verlieh mir Flügel. Gerne hätte ich mir in Checrouit eine Portion Nudeln gegönnt. Doch meine Nachfrage, ob es sich um Eiernudeln handele, erntete großes Staunen. Alle Nudeln seien schließlich mit Ei. Das ginge gar nicht anders. Ich ersparte mir eine Diskussion über Lebensmittelkunde in meinem mangelhaften Französisch und genehmigte mir stattdessen ein Brot mit Käse und Salami. Und weiter ging’s.

In Courmayeur endlich der erste große Schnittpunkt. Sozusagen Halbzeit, 78 km und 4400 h hatte ich hinter mir, 14.5 Stunden war ich jetzt unterwegs. Der rechte Spann schmerzte und ich freute mich auf die leichteren, weicheren Salomon.
Im Supportbereich wartete schon Antje, sichtlich erleichtert, mich gesund und munter zu sehen. Der DropBag wurde mir direkt angereicht, anscheinend werden direkt die Startnummern gefunkt, sobald ein Läufer aus dem Wald kommt. In den eigentlichen Verpflegungsbereich durften Begleiter leider nicht mit hinein. Ich ging also allein hinauf und machte mich über meinen DropBag her. Ich musste mich schwer konzentrieren, alles zu erledigen, was ich mir vorgenommen hatte. Batterien wechseln, Schuhe wechseln, Verpflegung nachfüllen, trockene Kleidung anziehen, Apfelmuss und Stuten essen,… 

Hier erreichte mich auch per SMS die Meldung, dass die Strecke wieder geändert wurde, jetzt auf 170 km und 9700 hm, Bovine nicht zugänglich, statt dessen von Champex runter ganz nach Martigny und über Trient wieder auf die Strecke. Was uns einen geschätzten 1000 h Anstieg bescherte, wie ich mir von HaPe erklären ließ, den ich hier traf. Auch Christoph saß auf einmal wieder an meinem Tisch und war ‚begeistert‘ über die Neuigkeiten. Nach etwa 40 min machte ich mich wieder auf den Weg, sprach draußen noch kurz mit Antje und brachte sie auf den neuesten Stand. Inzwischen war bestes Wetter, man könnte fast sagen, zu gut denn die Sonne knallte gleich heftig. 

Direkt hinter Courmayeur folgte ein heftiger Anstieg durch den Wald zum Refuge Bertone. 789 hm auf 4,7 km. Ich blieb bei meiner Taktik des langsamen, kontrollierten Anstieges. Die 12 km quer rüber nach Arnuva sahen auf dem Papier doch wesentlich leichter aus. Das ständige hoch und runter war doch recht zermürbend und ermüdend, so dass ich für die Strecke tatsächlich, inklusive Pause in refuge Bonatti, 3 Stunden benötigte. Um 19:00 machte ich ich in Arnuva auf den Weg zum letzten grossen Anstieg des Tages auf den Col Ferret. Weitere 768 hm auf 4,3 km. Ein extrem, schwieriger, immer steiler werdender, nicht enden wollender  Anstieg. Darüberhinaus wurde am Gipfel das Wetter wieder schlechter, Nebel zog auf. Als ich nach knappm 2 Stunden endlich oben war, brach die Dunkelheit ein, der Nebel wurde immer dichter. Es folgte ein Abstieg im dichten Nebel. Ich war sehr froh mich an eine Gruppe von 3 Läufern anhängen zu können, so dass ich nicht alleine den Trail und die Streckenmarkierungen suchen musste. Diese waren aber aufgrund der Reflektoren noch recht gut zu sehen. Der Abstieg wollte und wollte nicht enden. Nach etwa 2 Stunden, so etwa gegen 22:00 wurde ich etwas dusselig im Kopf und setzte ich kurzerhand für 5 Minuten an den Streckenrand. Ein Engländer, ähnlich geschafft, gesellte sich zu mir. Mit ihm machte ich mich auf den weiteren Weg hinab nach La Fouly bei km 110. Dort angekommen, beschloss ich, entgegen ursprünglicher Planungen etwas zu schlafen. Auch meine Schultern brauchten etwas Ruhe, die Muskulatur war vom Rucksack tragen völlig verspannt. Ich setzte mich also an einen Biertisch und legte für den Kopf auf den Tisch und schloss die Augen. Nach 20 Minuten fühlte ich mich wesentlich besser und machte mich nach eine kleinen Imbiss auf den Weg nach Champex.

Teils in leichtem Trab, teils aufgrund des Gerölls im Schritttempo ging es zunächst über einen längeren Zeitraum bergab. Dann endlich, nach ca. 8 km kurz hinter Praz de Fort begann der Anstieg nach Champex. Dieser war schwieriger als ich dachte. Auf dem Papier sah das aus wie ein kleiner Hügel, aber Champex wollte und wollte nicht näher kommen. Nach einer guten Stunde Anstieg durch den Wald, hatte ich es endlich erreicht. Hier war richtig Partystimung mit Musik zum Einlauf. Im Zelt gab es auch einen abgetrennten Bereich für Begleiter. Wie schon in Fouly wunderte ich mich über die vielen Frauen, die sich hier um ihre bekloppten Männer kümmerten und sie verhätschelten. Hatten die kein Bett? Nach einem weiteren erfolglosen Versuch, die Zusammensetzung der Nudeln zu erfahren, beschloss ich, auch hier nochmal die Methode des 20 Minutenschlafes zu erproben. Dieses Mal wählte ich eine der Matrazen. Decke über den Kopf, Augen zu. Nach 20 Minuten weckte mich meine innere Uhr zum Aufbruch. Viele Läufer schienen sich hier auf eine längere Pause einzustellen. Klar, wenn die Verwandschaft da ist. Aber ich wollte nicht länger bleiben. Ich dachte mir, besser wird es nicht und die Muskeln werden eh nur hart vom rum liegen. 

Also nahm ich den langen Abstieg nach Martigny in Angriff. Ein Teilstück, dass ich im Nachhinein als mit das schlimmste einschätze. Zum einen, weil aufgrund der geänderten Streckenführung nun mein mitgeführtes Profil und meine Zeitabellen nicht mehr stimmten und ich nicht mehr wusste was auf mich zu kam, zum anderen, weil dieser Abstieg einfach nicht enden wollte. Am Anfang noch gemütlich auf breitem Forstweg, ging es bald auf schmalen Trails hinab…und hinab…und hinab. Ich dachte irgendwann, wir müssten doch auf Seehöhe angekommen sein. Schliesslich, nach einer halben Ewigkeit, kamen wir in ein Dörfchen, dass wahrscheinlich jeder, so wie ich, für Martigny hielt. Und demnach den Anstieg auf der anderen Seite für den nächsten grossen Berg. Weit gefehlt. Nach ein paar hundert Höhenmeter und ein paar km quer ging es auf einmal wieder steil bergab, noch weiter nach unten, bis wir dann endlich in Martigny waren. Die Sonne war inzwischen aufgegangen der Himmel war strahlend blau und man konnte schon ahnen: Das wird noch mächtig heiss heute.
In Martigny beim ca. km 135 machte ich einen grossen Denkfehler. Ich wusste, wir müssen von Martigny nach oben nach Trient, ca. 400 hm, und dann weitere 6-700 hm auf den Catogne. Nun sah ich vom Verpflegungspunkt aus einige Häuschen im Berg liegen und bildete mir ein, das müsse doch Trient sein. 

Ich weiss, Eric, Laktat macht blöd. Wir stiegen also von Martigny durch das imaginäre Trient und von dort immer weiter steil bergauf. Ein klein bißchen wunderte ich mich, dass in Trient keine Verpflegung war, schob das aber einfach auf die Streckenverschiebung. Ich stieg also den Berg langsam hinauf, bis ich oben, nach etwa 90 Minuten, an einem Restaurant ankam. Von dort ging es nur noch bergab. Auf einmal war ich völlig aufgeregt. War es das schon? Hhm? Trient war ich, Gipfel war ich, jetzt bergab, dann muss das da unten Vallorcine sein und bald bin ich im Ziel. Dachte ich, rannte wie ein Irrer den Berg hinunter und landete in – Trient. Im Verpflegungszelt war meine Verwirrung dann komplett. Ich glaubte zunächst an etwas wie eine Doppelverpflegung. Aber andererseits war morgens ja keine in Trient. Hatten wir die übersehen? Ich klagte einem Kontrollposten mein Leid. Ich sei schon mal hier gewesen und müsste jetzt nur noch nach Chamonix. Die waren wirklich sehr nett und haben nicht den Arzt gerufen, sondern mir gesagt, ich solle weiterlaufen. Also rannte ich in Richtung Vallorcine, dachte natürlich nicht, dass da noch irgendein steiler Berg kommen könne und sprintete in den Wald hinein. Bis mich nach etwa 150 hm die Realität einholte. Ich fragte noch ein paar Mitläufer, dann wurde mir das ganze Ausmass meiner geistigen Verwirrung klar. Was 35 Stunden ohne Schlaf doch aus einem machen können. Also schaltete ich wieder 2 Gänge zurück und quälte mich den Catogne hoch. Es wurde immer heisser, doch aus Faulheit holte ich nicht meine Kappe aus dem Rucksack. Ein Fehler, wie sich später heraus stellte. Gegen Mittag kam ich endlich am Gipfel an. Jetzt kam langsam auch die Euphorie wieder. „Nur“ noch runter und dann von Vallorcine nach Chamonix. Doch auch dieser Abstieg dauerte lange und führte über weite Strecken durch die pralle Sonne. Ach ja, ich hatte natürlich in Trient auch meine Flaschen nicht aufgefüllt. Schliesslich war ich ja schon fast im Ziel. 

In Vallorcine angekommen hatte ich noch gut 2 Stunden bis zur 40 Stunden Marke und bildete mir ein, das locker schaffen zu können. Allerdings war die Hitze im Tal wirklich drückend, so dass ich Angst vor einem Kreislaufkollaps bekam auch wenn ich jetzt meine Kappe auf hatte. Auch war die Strecke viel schwieriger, als ich dachte. Ich hatte mir eingebildet, wir würden gemütlich am Fluss entlang nach Chamonix laufen. Doch da hatte ich mich gewaltig geschnitten. Es ging ständig hoch und runter. Vor allem das Teilstück zwischen Argentiere und Chamonix hatte es nochmal richtig in sich. Immer wieder ging es steil und unwegsam nach oben. Man konnte im Tal schon lange Chamonix sehen, aber es wollte einfach nicht runter gehen. Ich verabschiedete mich schliesslich von jeglichem Zeitziel und wanderte nun grossteils nach Hause. Ganze 3 Stunden habe ich für diese 14 km gebraucht. 

Knapp Nur die letzten 1.5 Kilometer waren auf einmal alle Kräfte wieder da. Als ich nach Chamonix einbog, die ersten jubelnden Menschen sah, lief ich wieder in lockerem Schritt, als wäre ich gerade los gelaufen. Der Einlauf in Chamonix war wirklich unglaublich, schon am Centre Sportif stehen die Menschen, die Massen wurden durch die Altstadt Richtung Ziel immer dichter und lauter. Ich war inzwischen ganz allein für mich, so dass ich alles in Ruhe geniessen konnte. Noch ein paar Kurven, aus dem Zielbereich hörte man schon Vangelis dröhnen, da stand Antje strahlend auf der Strecke. Was habe ich mich gefreut, sie zu sehen. Eine kräftige Umarmung, ein Kuss, dann sind wir zusammen weiter bis ins Ziel gelaufen. Der mit Sicherheit schönste Zieleinlauf meines Lebens. Nur der Marathon des Sables Zieleinlauf kann da annähernd mithalten.

Im Ziel musste ich mich erstmal hinsetzen und das ganze fassen. Erstmal sacken lassen. All die ganze Arbeit der letzten Monate hatte sich tatsächlich gelohnt. Der Körper, der Magen, die Muskulatur, sogar mein Oberschenkel, alles hatte mit gespielt. Naja, der Kopf manchmal nicht. All das, was ich mir über die letzten Wochen erträumt hatte war wahr geworden. 

170 km, 9700 hm, 40:48 h. Wahnsinn. 

Am Zielausgang schnappte bich mir die begehrte Weste, das Ziel aller Träume. Zugegeben, nicht meine Farbe, aber egal. 

Im Zielbereich trafen wir noch auf Sanne, Georg und Walter. Sanne hatte auch mit unserem Fotoapperat ein paar wirklich schöne Fotos geschossen. Vielen Dank. Wir verfolgten zusammen weiter die Zielankömmlinge und plauderten bei einem Bier ein bisschen über die Ereignisse der vergangenen 2 Tage. Nach einer halben Stunde verabschiedete ich mich zum Duschen ins Hotel. Eigentlich wollte ich danach wieder zurück an die Strecke kommen um mit den anderen Abend zu essen.  Doch als ich in der Badewanne lag, muss die Müdigkeit mich übermannt haben. Als Antje irgendwann ins Hotel kam, war ich gerade wieder aufgewacht und das Wasser war schon recht kühl. 

Wir haben dann leider niemanden mehr angetroffen und haben zu zweit ein leckeres Käsefondue verdrückt bevor mir so langsam die Augen zu fielen und wir zurück ins Hotel mussten. 

Dort trafen auf so langsam Nachrichten von den anderen ein. Leider hatten nicht alle so viel Glück wie ich. Andreas stieg bei km 21 aus, Michael mit Rückenschmerzen in Les Chapieux, Benno hat es in Courmayeur erwischt, Eric bei der Station im Wald vor Champex-Lac. Auch Hans-Peter Roden und Torsten Riemer, die ich unten gar nicht getroffen hatte sind leider nicht angekommen.  Besonders schlimm hatte es HaPe Gieraths getroffen, er hat sich beim Abstieg auf Champex das Kreuzband angerissen. Gute Besserung.
Aber zumindest Tom hat einen grandiosen Lauf mit 34:48 hingelegt. Ich hatte ihm prophezeit, er würde 5 Stunden schneller laufen als ich, nun waren es sogar deren 6. Auch Christoph aus Wien kam etwa 2 Stunden nach mir ins Ziel. Glückwunsch. 

Ich wünsche Euch allen eine gute Regeneration und viel Glück und Erfolg beim nächsten Lauf.
Wir werden uns mit Sicherheit bald wieder irgendwo über den Weg laufen.

Wenn nicht sogar in Chamonix.
Denn da muss wirklich jeder irgendwann hin – vielleicht sogar zweimal.


Ein paar Eindrücke vom Lauf gibt es hier: 

Sonntag, 28. August 2011

Da ist das Ding

Es ist vollbracht. Was fuer ein unglaubliches Wochenende. 2 Naechte mit insgesamt 40 min Schlaf. Sturm, Regen, Schnee auf 2500m, Nebel beim naechtlichen Gipfelabstieg, 2fache Streckenaenderung (einmal Ent-, einmal Verschaerfung). 170 km, 9700 hm. Und nicht zuletzt der beeindruckensde  Zieleinlauf, den ich je erlebt habe. Jede Menge Leute, ein Hoellenlaerm, Vangelis volle Lautstaerke. Und in dem Moment alles nur fuer mich. Hab jetzt noch Traenen in den Augen.
Vielen Dank, dass ihr alle mitgefiebert habt. Danke fuer die aufmunternden SMS und Anrufe. Ach ja: Last but not least:
Mein Oberschenkelmuskel hat keinerlei Probleme bereitet. Astrid, ganz vielen Dank nochmal fuer die tolle Behandlung.
Viele Gruesse aus Chamonix 

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Samstag, 27. August 2011

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Da isser ja!

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Erneute Streckenaenderung

Jetzt wieder auf 170km  plus entsprechende hm

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Der dritte2500er diesmal mit Sonne. Den letzten koinnte ich nicht foitoigrapohieren, Schneesturm und gefuehlte -10Grad

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Sonnenaufgang am Col du Bonhomme, naja zumindest kein regen mehr

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Freitag, 26. August 2011

Fw: UTMB : important storm + cold...


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From: TNF UTMB 11
Sent: Aug 26, 2011 11:51 AM
Subject: UTMB : important storm + cold...

UTMB : important storm + cold weather + rain or snow. UTMB start at 11:30pm. The route doesnt change, except Vallorcine-Chamonix by the bottom of the valey

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Start verschoben...

auf 23:30. Eventuell Streckenaenderung ab Vallorcine. 

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Noch herrscht strahlender Sonnenschein in Chamonix

...aber die Wettervorhersage ist alles andere als prickelnd. Regen am Start, Dauerregen die Nacht und Schnee ab 1800 m. Unbestaetigten Geruechten zufolge wird der Start von 1830 auf Mitternacht verschoben. Wenn ich meinem Schulfranzoesich trauen kann.

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Sonntag, 21. August 2011

Liveberichterstattung vom UTMB ...

unter http://utmb.livetrail.net/
Meine Startnummer: 1670

Naja,...

...den 27 km Lauf habe ich hinter mir und ich bin jetzt schlauer. Der Muskel ist wieder zu und hart. Schön, dass Astrid aus dem Urlaub zurück ist. Die erste Behandlung gestern Abend hat schon mal gut getan. Aber die Zeit wird knapp und so langsam werde ich dann doch nervös.

Donnerstag, 18. August 2011

Lockerer Lauf...

...es wird langsam wieder. Der Oberschenkel zwickt und zwackt zwar noch, aber nach ein paar Kilometern wird es besser. Das sollte doch in den Griff zu bekommen sein. Morgen nochmal ein Päuschen, Samstag lockere 25 - 30 km, dann bin ich schlauer.

Inzwischen habe ich das RBW_Lauf Twitter account beim UTMB angemeldet und rechts verlinkt. Wenn alles so klappt, wie beschrieben, wird hier bei allen Zwischenzeiten eine Nachricht gesendet. So spar ich mir das bloggen von unterwegs und somit wertvolle Akkulaufzeit.

Montag, 15. August 2011

Noch 10 Tage bis zur Abfahrt...

...und prompt kommt die Verletzung.
Eigentlich war die Vorbereitung auf den UTMB über die letzten Monate sehr zufriedenstellend. Nach Keufelskopf-Ultra-Trail und Zugspitz-Ultra-Trail habe ich die wettkampfmässige Vorbereitung vor 2 Wochen mit dem Chiemgauer 100 abgeschlossen. Alle Läufe liefen recht gut und ich konnte mich immer im oberen Drittel platzieren. Auch im zweiwöchigen Urlaub an der Cote d'Azur kam das Training nicht zu kurz. Immerhin konnte ich in dem Familienurlaub 3 lange Läufe, darunter ein 52 km Lauf, durch die Alpes Maritimes unterbringen.
Und jetzt machte am Mittwoch beim lockeren nach Hause joggen vom Büro der hintere, linke Oberschenkel zu. Einfach so. Frechheit.
Heisst Trainingspause seit 4 Tagen, massieren, Salbe, Voltaren. In der Hoffnung auf baldige Besserung. Der abschliessende Lauf am Rheinburgenweg, den ich für letzten Sonntag geplant hatte, musste leider ausfallen.
Heute abend werde ich mal im Fitness-Studio Rad fahren und in die Sauna gehen. Morgen sollte dann wieder ein lockerer Lauf drin sein. Damit die Beinchen nicht schlapp werden.

Freitag, 1. Juli 2011

Und Tschüss...

2 Wochen Urlaub, Essen, Sonne, guter Wein. Kein Internet. Vielleicht ein bisschen Formerhaltungstraining in den Alpes Maritimes. Mal sehen. ZugspitzUltra-Bericht muss warten.
Bis dahin.

Sonntag, 26. Juni 2011

Im Ziel...

18h35...meine Fresse, was fuer éin Brett.
Vor allem der letzte Anstieg, 1200 hm nach 85 km, puh

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Samstag, 25. Juni 2011

Uuaaaahhh

Ist das frueh...7:15 ist Start, Wettervorhersage gut. Strecke vermutlich noch recht feucht und rutschig.

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Freitag, 24. Juni 2011

ZugspitzUltraTrail

Noch knapp einen Tag bis zum Start, das Wetter wird besser, obwohl es gerade wieder regnet. Nichts gegen gestern. Gerade waren wir in Garmisch, unter anderem im neuen Laden von Robert Pollhammer. Sehr schoen und gross. Entgegen Walters Empfehlung hatte ich die Kreditkarte dabei, was sich negativ auf mein Konto ausgewirkt hat.
Viele Bekannte sind hier. Eigentlich fast jeder (ausser Tom, der gerade durch England laeuft). Jetzt geht es nochmal auf die Trail-expo, am besten ohne Kreditkarte. Obwohl es mir die superleichten Kompersellstoecke schon angetan haben. Mal schauen.

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Montag, 30. Mai 2011

Drei, zwei, eins...

SPASS!
So lautete der diesjährige "Startschuss" des Veranstalters des Keufelskopf-Ultra-Trails (KUT), Eric Tuerlings. Und Spass hat es wirklich wieder gemacht dieses Jahr. Auch wenn in diesem Zusammenhang Spass wohl relativ zu verstehen ist und vom Blickwinkel des Betrachters abhängt. Zu 85 km und gut 3000 hm auf schwierigen Trails würde manch unwissender Zeitgenosse vielleicht auch sagen: "Bescheuert". Und zugegebenermassen, während des Laufes kam mir dieser Gedanke auch das ein oder andere Mal, spätestens als ich ich bei ca. km 80 an einem Seil den Berg hochzog. Aber mit dem Abstand von 48h verklärt sich ja bekanntlich die Sichtweise auf die Dinge und daher kann ich voller Überzeugung sagen: "Ja, das war ein Spass".

Morgens um 6:00 war es wieder los gegangen und schon vorher sind mir jede Menge Bekannte aus der kleine Ultralauffamilie über den Weg gelaufen. Tom natürlich, der ja nirgendwo fehlen darf, Walter und Klaus aus dem RW-Forum, HaPe Gieraths, der bei RBW-Lauf dabei war und dieses Jahr genau den gleichen Terminplan hat wie ich (KUT, Zugspitze, Chiemgau, UTMB), Armin Wolf, Mitstreiter beim Swiss Jura Marathon, HaPe Roden, der GPS-Man vom Kobolt, Jochen Kruse, auch beim RBW-Lauf dabei, um nur einige zu nennen.

Das Wetter war dieses Jahr sehr angenehm, etwas warm vielleicht um die Mittagszeit, aber mit Sicherheit besser als das nasskalte Wetter im letzten Jahr.
Ein kleiner Verlaufer war natürlich auch wieder dabei und wie so meist war dieser auch wieder dem Herdentrieb geschuldet. Kurz nach km Schild 17.5 lief ein ganzer Trupp den Berg hinunter statt hinauf, ich natürlich hinterher. Unten merkte man den Irrtum und suchte nach dem richtigen Weg. Dummerweise hingen im Wald auch noch Bänder, wer weiß woher. Ein GPS-Besitzer meinte, den Weg zurück auf die Strecke zu kennen und so stapften wir senkrecht den Berg wieder hinauf. Tatsächlich gelangten wir irgendwann wieder auf den Weg, fanden die Stelle, wo wir eigentlich hätten herunter kommen sollen und kamen bald zu km -Schild 19.3. Insgesamt, denke ich, ein Verlaufer, der Null auf Null ausgeht. Es sei denn oben auf dem Berg war ein Kontrollpunkt, dann haben wir alle Pech gehabt.
Die erste Verpflegung bei ca. km 25 erreichte ich nach etwa 2:45 h. Ich bin dieses Mal wieder ohne Uhr gelaufen, so dass ich meine genaue Zeit immer noch nicht weiß. Das ist einerseits recht entspannt, andererseits erwischt man sich dennoch immer wieder dabei, andere Läufer nach der Zeit zu fragen oder am VP auf andere Uhren zu schielen. So ganz vom Wettkampfdruck lösen kann man sich eben doch nicht.
Dieses Mal hatte ich aus meinen Fehlern des letzten Jahres gelernt und die Ausschreibung sorgfältig gelesen. Daher hatte ich an jedem VP zusätzliche Getränke deponiert und auch ordentlich was zu Futtern im Rucksack dabei. Nach etwa 5.5 h war ich zur Halbzeit zurück am Sportplatz. Dort gönnte ich mir eine längere Pause und wechselte das Shirt. Zufällig traf ich dort auch auf Andreas Lübbers, dem ich über Jutta den Mini-Trail empfohlen hatte. Ich glaube, eine gute Empfehlung, er machte jedenfalls einen sehr zufriedenen Eindruck.

Frisch gestärkt machte ich mich also auf die 2ten 42 km, die ja dieses Mal gegenüber dem letzten Jahr nochmal verschärft worden waren. Und hier hat Eric wirklich Wort gehalten, vor allem auf den letzten 10 km. Nach ungefähr 50 km traf ich auf HaPe Gieraths mit dem ich etwa 15 km zusammen lief und über dies und das plauderte. Zwischendurch kamen wir an den angekündigten "Geheimverpflegungspunkt". Dieser entpuppte sich als ein Klappstuhl im Wald und 2 Kasten Bier (mit Alkohol). Im Klappstuhl saß schon Armin und genoss sein Bier. Ich trank 3 Schluck von meinem und stellte fest, dass ich das doch besser lassen sollte. Nach ca. 65 km hatte HaPe einen kleinen Hänger, so dass ich ohne ihn weiter musste. So schlug ich mich alleine weiter, inzwischen von Unmengen an lästigen Fliegen begleitet, die anscheinend furchtbar auf meinen Schweißgeruch standen. Ich stellte fest, dass man eigentlich nur schneller laufen muss, als eine Fliege fliegen kann. Aber das wollte mir einfach nicht mehr gelingen. Immer öfter war ich auch froh, dass ich meine Wadenkompressionsteile angezogen hatte. Weniger aber wegen muskulärer Probleme, als vielmehr, weil sie mich ganz gut gegen das zahlreiche Brennessel- und Dornengestrüpp schützten.
Mein Hänger kam dann kurz nach VP4 bei km 70, wo ich so viel Cola in mich rein geschüttet hatte, dass mir 5 km lang schlecht war. So holte HaPe mich auch wieder ein und wir quälten uns gemeinsam über die letzten, gemeinen 7 km. Wie schon letztes Jahr, nur noch schlimmer, ging es immer wieder rauf. Immer, wenn Du denkst, das war es, jetzt nur noch ins Ziel rollen, kommt bestimmt noch ein fieser, steiler, trailiger Berg, teilweise mit Seil ausgestattet, damit wir überhaupt hochkamen mit unseren müden Beinen.
Nach gut 11h waren wir wieder am Ausgangspunkt und freuten uns auf Weißbier, Lyonerpfanne und gemeinsamen Plausch, inklusive allgemeiner Jammerei, mit den Anderen.

Danke an Eric und alle seine Helfer für diese tolle Veranstaltung. Einen solchen 85 km Trail mit solch einer Strecke in einer großen Runde auf die Beine zu stellen, ist schon eine tolle Leistung.

Was für ein schöner Samstag im Mai, wie könnte man ihn besser verbringen?

Fotos vom Lauf gibt es auf www.laufticker.de

Samstag, 14. Mai 2011

Zelt 85 ReUnion

Ein gutes Jahr ist es her. Das Flugzeug aus Casablanca landete in mit Verspätung in Frankfurt. Etwa 60 Marathon des Sables Teilnehmer aus den deutschsprachigen Ländern, die zuvor 10 Tage in völliger Entspannung in der marrokanischen Sahara verbracht hatten, stoben gestresst auseinander, um Anschlussflüge und -züge zu bekommen.
So kam auch unser Zelt 85 mit Tilman, Christian, Heiko und Tom nicht mehr dazu, sich ordentlich voneinander zu verabschieden. Tom habe ich im vergangenen Jahr bei dem ein oder anderen Lauf wieder gesehen, mit den anderen ab und an mal gemailt.
So kam ich auf die Idee, Zelt 85 zur ReUnion zu mir nach Mainz einzuladen. Ich lud ein und alle kamen. Bei saharawürdigem Maiwetter verbrachten wir einen Nachmittag und Abend damit, in Erinnerungen zu schwelgen, von anderen Ruhmestaten zu berichten und Zukunftspläne auszutauschen.
Ursprünglich hatte mit dem Gedanken gespielt, Travellunch zu servieren, hatte aber dann doch ein Einsehen. So gab es, wie Vegetarier Tom sagen würde, tote Tiere vom Grill. Aber auch einen Vegi-Grill hatte ich zu bieten, so dass für jeden was dabei war. Natürlich durfte auch eine umfängliche Fotoshow nicht fehlen, die uns direkt ein Jahr zurück beamte.
Es war ein sehr schöner Tag. Man hat gemerkt, warum Zelt 85 in der Wüste so gut funktioniert hat, denn auch ein Jahr danach haben wir uns alle wieder auf Angieb gut verstanden. Und da die Ultralaufszene ja ein Dorf ist, werden wir uns auch nicht aus den Augen verlieren. Heiko werde ich schon Ende Juni beim Zugspitzultratrail wieder treffen, Tilman werde ich im August beim UTMB sehen und mit Tom plane ich für Oktober ein besonderes Projekt, von dem ich in Kürze berichten werde. Christian hat sich auf Triathlon spezialisiert und da ich so ein miserabler Schwimmer bin, werden sich unsere Wege leider nicht so oft kreuzen. Aber auch wir bleiben in Kontakt, versprochen.
War schön, dass Ihr da wart Jungs.

Samstag, 23. April 2011

Die fehlenden 3 Meter

Es war Sonntag gegen 12:15 beim 24 h Lauf am Seilersee. Ich saß erschöpft vor dem Bretzelwetzerzelt in meiner Relaxliege, als die Streckenvermesser vorbeikamen, um die Restmeter zu ermitteln. Sie blieben bei unseren Staffelläufern stehen und fragten nach den Startnummern. Ich teilte ihnen aus der Liege meine mit und machte sie darauf aufmerksam, dass meine Liege 3 Meter weiter stünde. Alle lachten herzlich. Guter Gag. Dachte ich auch. Bis ich später auf meine Urkunde schaute und dort doch tatsächlich 185.997 m standen. Sachen gibt’s!

Aber ob 186 km oder 185.997 ist ja letztendlich natürlich völlig egal. Wichtig ist alles andere.

Ein, mal wieder, tolles Wochenende mit unserem Lauftreff
„Die Bretzelwetzer“.
Ein erfolgreiches 24 h Debut.
Eine sehr schöne Veranstaltung und viele nette Leute.

Am Freitag waren wir ja schon mit 6 Personen angereist. Für die Nacht zum Samstag hatten wir den Luxus eines nahe gelegenen Hotels der Sporthalle vorgezogen. Nachdem wir dort eingecheckt hatten und der Rest der Truppe sich mit Rhabarberkuchen den Bauch vollgeschlagen hatte, ging es an den See zum Aufbau der Pavillons. Ein großer und ein normaler wurden so mit einander verbunden, dass sie eine „angenehme“ Unterkunft für 10 Leute bieten sollten. Hierbei stellte sich heraus, wie praktisch es ist, wenn ein Teil erst am nächsten Tag anreist. Dann kann man die nämlich alles mitbringen lassen, was man vergessen hat.
Danach machten wir noch eine Streckenbegehung und überzeugten uns davon, dass die angekündigten Steigungen tatsächlich vorhanden waren. Und hier war mir schon klar, dass mir dieses kurze, steile Bergabstück noch mächtig weh tun würde. Nach einem Abendessen im Sponsorrestaurant ging es zur ausgiebigen Nachtruhe. Am nächsten Morgen richteten wir unsere Pavillons fertig ein und während die anderen den Rest des Staffelteams erwarteten, machte ich einen Spaziergang über das Gelände und traf das ein oder andere bekannte Gesicht.

Fast pünktlich um kurz nach 12:00 ging es los. Zusammen mit Marlies war ich gestartet, doch da sie die Startläuferin der Staffel war, enteilte sie mir schon nach ein paar Metern. Ein ruhiges Tempo so im Bereich von 7min/km hatte ich mir vorgenommen. Doch dies war ob der vielen schnell angehenden Läufer schwer zu halten. Es pendelte sich dann so etwa bei 5 Runden/h ein, was etwa 9 km/h entspricht. Bei jeder Runde wurde ich mit großem Hallo, La Ola usw. beim Bretzelwetzerzelt begrüßt. Ich vermute die haben Mitläufer, die auf meiner Höhe liefen, haben sich jedes Mal furchtbar erschreckt J. Die ersten 6 Stunden war, ob der vielen verschieden Wettkampfvarianten, ein rechtes Gewusel auf der Strecke. Dies habe ich allerdings nie als störend empfunden. Irgendwann am späten Nachmittag entdeckte ich am Sportplatz Kobolt-Organisator Andreas Spieckermann, der mir exhibitionistisch sein „City Marathon Sucks“ T-Shirt präsentierte. Etwas, das schon länger auf meiner „haben wollen Liste“ steht.
Mein angeschlagenes Tempo konnte ich relativ lange, so etwa bis Runde 60, konstant beibehalten. Nach Runde 50, also etwa bei km 90 gönnte ich mir eine erste 5 min Sitzpause am Zelt. Ich beschloss, mir ab jetzt alle 10 Runden eine solche zu genehmigen. Nach gut 11.5 Stunden zeigte die Anzeigetafel 100 km für mich an. Ich fühlte mich weiterhin sehr gut und noch recht locker. Ab Mitternacht kehrte dann Ruhe auf der Strecke ein. Die 6 und 12 h Läufer waren bereits im Ziel, von den Ultraläufern hatten sich anscheinend auch einige auf’s Ohr gehauen. Auf der Anzeigetafel hatte ich mich inzwischen fleißig nach vorne gearbeitet. Mein ruhiges, aber konstantes Tempo machte sich bezahlt. In der Gesamtwertung war ich inzwischen auf Platz 6 bei den Männern und auf Platz 1 meiner Altersklasse.
So zog ich langsam meine Runden. Die Steigungen ging ich inzwischen, wie die meisten Läufer. Ab und zu zischte ein Staffelläufer an mir vorbei, manchmal auch ein aufmunterndes, bekanntes Gesicht. Als so langsam der Morgen graute und die Vögel zwitschern, hatte ich auf mehreren Runden ein etwas schwummeriges Gefühl. Daher beschloss ich, mir eine 10 Min Pause zu gönnen, obwohl ich erst in Runde 87 war. Nach 5 min im Stuhl fielen mir dermaßen die Augen zu, dass ich mich auf eine der Liegen legte, mit klarer Anweisung an Marco, mich nach 10 min zu wecken. Nach diesen 10 Minuten stand ich auf und wollte weiter laufen, hatte aber plötzlich völlig verhärtete Oberschenkel. Also zurück auf die Liege, wo sich Astrid fachmännisch um meine zitternden Muskeln kümmerte. Nach etwa 20 Minuten machte ich mich mit einem etwas unguten Gefühl wieder zurück auf die Strecke. Nach hundert Metern versuchte ich anzulaufen, und siehe da, es ging erstaunlich gut. Ich legte gleich mal 6 gute gelaufene runden hin, auch die Steigungen lief ich jetzt wieder. Die Pause und die Behandlung hatten mir wirklich gut getan. Jetzt lief es wieder rund. Das merkte auch Steffen Kohler, der mich die halbe Nacht hindurch am Sportplatz angefeuert und mich mit Salztabletten versorgt hatte. Er war jetzt der Meinung, ich sähe besser aus, als in der Nacht. Auch das Bretzelwetzerzelt wachte langsam wieder auf, so dass ich mir meiner allrundlichen Anfeuerung sicher seien konnte. So lief ich unter großem Jubel meine 100. Runde. Nach ordentlichem Abklatschen mit allen Bretzelwetzer ging es weiter Richtung km 180. Mein Auge schielte nun bei jedem Zieldurchlauf auf die Anzeigetafel. Da ich ja seit 10 Stunden in meiner Altersklasse führte, wollte ich mir das wirklich nicht mehr nehmen lassen. Daher bekamen die Kumpels am Wegesrand auch den Auftrag, die Lage im Internet zu prüfen. Als ich dann gemeldet bekam, ich hätte etwa 5 km Vorsprung war dann auf einmal die Luft raus. Ich beschloss, die letzten 1.5 Stunden nach Hause zu wandern. 14 Minuten vor Ablauf der 24 Stunden passierte ich zum 104. Mal die Ziellinie. Da ich in diesem Tempo keine weitere Runde schaffen würde und ich keine Lust hatte irgendwo auf der Strecke zu sitzen und auf die Restmetervermesser zu warten, ließ ich es gut sein und setzte mich in meine Relaxliege, wo ich mir mein wohlverdientes Weizenbier mit Chips genehmigte und mich weiter von den Bretzelwetzern ließ. Auf die letzte Sekunde raste auch Marco durchs Ziel und komplettierte das Staffelergebnis mit 146 Runden. Es ertönte die Hupe und ein für mich denkwürdiger Lauf war beendet.

Mein erster 24-Lauf endete mit 185.997 +3 Metern, Platz 7 insgesamt und Platz 1 in der M40 Wertung. Mehr konnte ich wohl kaum erwarten.

Ich kann also an einem Tag von Mainz nach Köln laufen. Und das ganz ohne E10. Nicht schlecht. Vielen Dank an alle, die mich hierbei unterstützt haben, vor allem an das nimmermüde Bretzelwetzerzelt. Entschuldigt, wenn ich nicht jede La Ola mit gemacht habe, aber nach 35 Runden tut das echt irgendwann weh. Aber auch wenn man es mir nicht immer angesehen hat, ich habe mich trotzdem jedes Mal gefreut.

Donnerstag, 14. April 2011

Morgen geht es los, um 14:00 macht sich der erste Bretzelwetzertrupp auf den Weg nach Iserlohn. Die zweite Hälfte wird dann am Samstag morgen nachkommen. Insgesamt werden wir zu zehnt sein. Marlies, Astrid, Chris, Manu, Antje, Axel, Roman, Thomas und Marco werden eine 24h Staffel bilden. Ich werde mich alleine auf die Runde machen.
Mit der Vorhut werden wir den Staffelpavillon aufbauen, indem auch ich meine Sachen unterbringen werde. Bei unserer Reisebesprechung am Dienstag habe ich festgestellt, dass ich es viel einfacher habe, als die anderen. Ich muss mir keine Gedanken über Abläufe, Wechsel, Schlafsack, usw. Ich muss einfach nur laufen. Nichts leichter als das ;-).
Falls ihr beobachten wollt, wie es uns ergeht, auf der Homepage gibt es einen online-Ergebnisdienst

Montag, 11. April 2011

Ich hasse Frühling

Kaum habe ich den Frühling über den Klee gelobt, schlägt er auch schon unbarmherzig zu. Nachdem ich über 3 Jahre erfolgreich gegen Heuschnupfen gespritzt wurde, ist er dieses Jahr mit geballter Kraft zurückgekehrt. Birke und Kirschblüten bilden die Grundlage, und das ganze weiße und gelbe Gestrüpp (welches wir schlauerweise auch im Garten haben) gibt mir den Rest. Bleibt nur zu hoffen, dass rund um den Seilersee nicht lauter Birken stehen.

Sonntag, 20. März 2011

ENDLICH!!!

Endlich Frühling
Endlich Sonne
Endlich blauer Himmel
Endlich wieder Shirt und kurze Hose
Endlich wieder Mountainbiker unterwegs, die man bergauf zersägen kann
Endlich ein Hauch von Tempo
Endlich mal wieder ein 30er im 5er Schnitt
UAAHH schön...und morgen auch noch frei :-)

Freitag, 18. März 2011

Auf der anderen Seite

Der RheinBurgenWeg-Lauf ist Geschichte. Schade eigentlich.
Mir hat der Lauf riesig Spass gemacht und wenn man das Feedback unserer Mitläufer betrachtet, ging es nicht nur mir so. Zum ersten Mal hatte ich einen Lauf organisiert. Mit Tom zusammen hatten wir über die letzten Wochen und Monate geplant, Optionen diskutiert, Strecken besichtigt, an PR gearbeitet, VPs organisiert. Zum ersten Mal war ich also auf der anderen Seite. Nicht irgendwo hinfahren und nörgeln, sondern selber machen. Und auch das muss ich sagen, hat grossen Spass gemacht. Vor allem, wenn man sieht, was dabei heraus gekommen ist und dass man einigen Leuten ein schönes Wochenende bereitet hat.
Und es war auch eine interessante Erfahrung. Denn es ist niemand da, der für einen denkt, man muss es selbst tun. Im grossen und ganzen ist mir das, glaube ich, ganz gut gelungen. Doch manchmal war es schwierig. Denn wenn man selbst 20 Stunden laufend unterwegs ist, ist es nicht so einfach, noch alle sieben Sinne beisammen zu haben. So zum Beispiel, als ich mit Axel aufgrund einer Pressesache telefoniert hatte und er mir mitteilte, er habe VP3 um 500 m verlegt. Da habe ich doch glatt vergessen, die Hälfte der Läufer zu informieren und musste sie dann alle anrufen, als es mir wieder einfiel. Oder als sich die schnelle Vierergruppe nach vorne verabschiedet hatte und mir auffiel, dass deren Taschen ja in Claus' Auto waren. Und der lief neben mir. Seinen Schlüssel hatte aber Tom und der hatte ihn, mit Antjes Schlüssel, in mein Auto gelegt. Und Antje war inzwischen zu Hause. Es liess sich also nicht vermeiden, die Jungs ein bisschen auf ihre Taschen warten zu lassen und zu hoffen, sie würden es uns verzeihen. Was sie auch getan haben. Zwischendurch war immer wieder zu telefonieren, um Läufer zu orten und gegebenenfalls fern zu navigieren. Auch nach 20 Stunden im Ziel hiess es wieder Gehirn einschalten. Wer ist noch unterwegs, wo ist jeder, wie kommt er zur Halle, auf wen muss ich warten? Nicht einfach abhauen und heim, wie sonst. Also schon eine ganz andere Sache, aber der Dank und die netten mails unserer lieben Mitläufer entschädigt für alles.

Auf jeden Fall werde ich jetzt jeden Lauf mit etwas anderen Augen sehen. Vor allem, da sich der Aufwand bei gezeiteten Wettkämpfen noch potenziert. Das ist mit so einem schlanken Team wohl kaum zu stemmen.

Danke an alle Helfer und Organisatoren der VPs
Danke an alle Mitläufer für dieses schöne Wochenende
Danke an Melanie und Steffen, die das ganze Auto voll Zielverpflegung hatten, von der wir aber nichts gegessen und getrunken haben
Danke, Tom, dass Du das Ding mit mir zusammen organisiert hast. War mir ein Vergnügen

Berichte zum Lauf findet ihr unter http://rheinburgenweg.wordpress.com/

Mittwoch, 9. März 2011

Noch 3 Tage ...

...bis zum Start des Rheinburgenweg-Laufes. Soweit ist alles geklärt und besprochen. Die Teilnehmer stehen fest und bislang hat auch (außer Michael Irrgang, der sich schon vor ein paar Wochen krank gemeldet hat) noch keiner abgesagt. Ob wirklich alle auftauchen, werden wir am Samstag um 13:30 in Koblenz sehen. Mich hat über's Wochenende noch ein kleiner Infekt erwischt, den ich derzeit auskuriere. Aber bis zum Wochenende sollte es reichen.
Bis dahin ist noch einiges zu erledigen. Denn obwohl ich weiß, was ich noch alles machen muss, ist es dummerweise immer noch zu tun.
Tom hat inzwischen ein Twitter-Account (RBW_Lauf) eingerichtet, siehe rechts. Hierüber werden wir vom Lauf berichten. Das Account ist auch in die homepage des Laufes eingebunden.

Mittwoch, 2. März 2011

Unverhofft kommt oft

Da hatte ich mich doch vor einigen Monaten beim Chiemgauer 100 angemeldet, wohl wissend, dass es hier an Losglück bedarf, um einen Startplatz zu bekommen. Den Stand der Anmmeldungen und die Erforderlichkeit einer Auslosung habe ich in den letzten Wochen nicht weiter verfolgt und die ganze Geschichte etwas aus den Augen verloren. Um so gespannter war ich dann, als ich eben zufällig las, dass gestern die Auslosung der Startplätze stattgefunden hat. Und siehe da, ich habe einen der 100 Startplätze erhalten. Also freue ich mich sehr, Ende Juli bei dem Klassiker dabei zu sein. Ein sehr schöner Lauf und noch dazu die ideale Vorbereitung auf den UTMB, der 4 Wochen später stattfindet.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Rheinburgenweg Update

Der Rheinburgenweg-Lauf nimmt so langsam Formen an. Inzwischen gehen wir von 18 Teilnehmern aus und haben die Teilnehmerliste heute geschlossen. Nachdem sich mein Knie wieder beruhigt hat, bin ich inzwischen alle Streckenabschnitte mindestens einmal abgelaufen. Eine sehr schöne, aber auch sehr anspruchsvolle Strecke. Nach meinen Garmin Messungen beträgt die Gesamtstreckenlänge 108 km bei ca. 4200 hm.
Am Sonntag werde ich mir mit Tom nochmal das mittlere Drittel von Bad Salzig nach Bacharach vornehmen.
Weitere Berichte findet ihr unter http://rheinburgenweg.wordpress.com/

Samstag, 29. Januar 2011

Rodgau 50 - leider ohne mich

Draußen scheint die Sonne, blauer Himmel, bestes Laufwetter. Der 50 km Lauf in Rodgau läuft seit knapp 2 Stunden, jetzt hätte ich wohl fast die Hälfte hinter mir.
Doch leider hat mir mein linkes Knie überraschend einen Strich durch die Rechnung gemacht. Donnerstag Abend war noch alles in bester Ordnung. 2 Tage hatte ich mich geschont um fit zu sein für das Unternehmen "unter 4 h". Irgendetwas muss dann in der Nacht passiert sein. Jedenfalls bin ich Freitag mit Schmerzen im Knie aufgewacht. Ich dachte zunächst, ich hätte mir das Knie im Schlaf etwas "verrenkt" und das würde sich im Laufe des schon geben. Gab es sich aber nicht. Gestern Abend habe ich die Hoffnung dann schon aufgegeben, daß es etwas mit dem Start in Rodgau werden könnte. Vielmehr habe ich angefangen, mir Gedanken über den Verlauf des Jahres zu machen, sollte ich mir wirklich, wie auch immer, eine Verletzung zugezogen zu haben.
Diesen morgen waren die Schmerzen eigentlich nicht mehr da, dafür habe ich wohl Wasser im Knie, was die Beweglichkeit einschränkt. Also schmiere ich mir nach altem Rezept Quark auf das Knie und hoffe das Beste.
Wie war noch gleich die Lebensweisheit, die ich eben in der Samstagmorgenwiederholung der NDR Talkshow gehört habe? "Wenn das Leben Dir eine Zitrone gibt, frag nach Salz und Tequilla". Nicht schlecht, gefallt mir.

Sonntag, 23. Januar 2011

Rheinburgenweg Bad Salzig - Bacharach

Heute habe ich meinen 2ten Streckenbesichtigungslauf für den Rheinburgenweg-Lauf absolviert. Die Strecke führte über 41 km und gut 1800 hm von Bad Salzig nach Bacharach. Meinen Bericht findet Ihr unter http://rheinburgenweg.wordpress.com/

Montag, 17. Januar 2011

RheinBurgenWeg Bacharach - Bingen

Heute habe ich mich spontan entschieden, meinen freien Tag (es leben amerikanische Feiertage) zu nutzen, um das letzte Teilstück des RheinBurgenWege-Laufs abzulaufen. Laut Karte sollten es gut 32 km mit 1266 hm sein. Meine Warze am Fußballen schmerzte immer noch ganz ordentlich, doch ich habe mich entschlossen, dies ab jetzt zu ignorieren. So kann es ja nicht weiter gehen. Also machte ich mich kurz nach 9:00 mit dem Auto auf den Weg nach Bingen. Von dort sind es nur 11 Minuten mit der Regionalbahn nach Bacharach, dem Ausgangspunkt dieses Teilstückes. Ich wanderte hoch zur Burg Stahleck, machte mich dort Lauffertig, schrieb eine kurz Ätschi-Bätsch-SMS an Tom und auf ging's. In moderatem Tempo, denn ich wollte ja die Strecke für März testen, folgte ich dem Weg. Nur bergauf bin ich die meisten Steigungen gelaufen. Ich denke, im März werden werden diese, mit dann 75 km mehr in den Beinen, wohl eher gehen.

Ich will Euch nicht mit 'dann lief ich hoch, dann links dann runter ' langweilen, sondern ein paar meiner Erkenntnisse vom heutigen Tage zusammen fassen.

Strecke:
Die Strecke ist abwechselungsreich, gut laufbar, eine gute Mischung aus steilen Trails bergauf/bergab und breiteren, entlastenden Wanderwegen. Der Asphaltanteil ist minimal. Ein Blick auf den Kalender hätte mir verraten, daß ich besser die GoreTex-Trailschuhvariante angezogen hätte.

Sehenswertes:
Es liegen noch ein paar nette Burgen am Wegesrand, so zum Beispiel die Burg Hohneck in Nieder-Heimbach. Es gibt viele wunderschöne Ausblicke. Jedenfalls vermute ich dies. Denn leider war das Rheintal während des ganzes Laufes in Nebel gehüllt. Aber es gab viele Bänke mit Blickrichtung Rhein, wie mir meine Karte gesagt hat. Und die würden da ja nicht stehen, wenn es keinen schönen Ausblick gäbe. Also habe ich mir immer, wenn ich eine Bank gesehen habe, gesagt:"Ach, ist das schön hier".

Orientierung:
Der Rheinburgenweg gilt ja, wie der Rheinsteig, als unverlaufbar :-). Prinzipiell kann man sagen, daß der Weg tatsächlich sehr gut beschildert ist. Aber, wie beim Rheinsteig, muß man natürlich immer die Augen auf halten. Natürlich habe ich mich wieder öfters "verlaufen". Also eigentlich nicht wirklich verlaufen, sondern eben nur ein paar hundert Meter zu weit gelaufen und wieder umgedreht. Aber das summiert sich ja auch. Zweimal kam das nächste Schild erst nach einer ganzen Weile, so daß ich schon wieder zurück gelaufen war, weil ich dachte, ich sei falsch.
Nur eine Stelle habe ich entdeckt, an der tatsächlich ein Schild falsch angebracht ist. Kurz vor Nieder-Heimbach gibt es eine Viererkreuzung, eigentlich sogar eine Fünfer, weil sich ein Weg nochmal teilt: Da geht das Schild geradeaus weiter, man weiß aber nicht genau auf welchen Weg. Ich bin also erst rechts ca. 500 m, zurück, links ein paar hundert Meter, zurück. Wieder rechts, diesmal 1 km, zurück. Links, diesmal mit dem Abzweig, zurück. Schließlich bin ich scharf links gelaufen, ein U-turn sozusagen. In die Richtung zeigt das Schild aber 100%ig nicht. Ich zeige es Euch gerne. Dies war jedoch der richtige Weg. Aber das weiß ich ja jetzt.
Kurz nach dem Schweizerhaus muß man auch noch aufpassen, erstens muss man halbrechts laufen, nicht geradeaus, außerdem müssten die Schilder dort mal nachgemalt werden.
Direkt in Bingen war ich schon unten im Ort, auf dem Asphaltweg bergab rollte es so schön. Doch man muss einige hundert Meter weiter oben nochmal quer rein ins Gehölz. Und da ich ja den richtigen Weg finden wollte, bin ich also wieder zurück (obwohl ich ja schon am Ziel war). Das war eine Überwindung.

Ich denke, hierfür hat sich der Testlauf schon gelohnt. Denn dort, wo ich mich verlaufen habe, werden wir uns im März wohl nicht verlaufen. Und da, wo ich richtig gelaufen bin, doch hoffentlich auch nicht.

Zeit und Distanz:
Unterm Strich standen bei mir 39 km in 5:35 Stunden zu Buche. Ich habe bis zurück zum Bahnhof gemessen und Pausen und verwirrtes Rumstehen nicht abgestoppt. Ich bin also etwa 7 km/h gelaufen. Am Ziel war ich aber noch sehr gut beisammen, habe mich also keineswegs verausgabt. Aber wie gesagt, im März werden wir etwa 75 km mehr in den Beinen habe, so daß ich denke, der 5,5 - 6 km/h Schnitt ist nicht abwegig, wenn man die VP's und die Gruppendynamik bedenkt. Etwas irritiert bin ich von den 6.5 km mehr, die ich gegenüber der Karte gelaufen bin. Ein km ist dem Rückweg zum Bahnhof zuzuordnen, aber auch 5,5 km habe ich mich nicht verlaufen (glaube ich). Also sollten wir uns vielleicht auf ein paar extra km einstellen.

Markante Stellen:
Der Anstieg auf den Palmkopf kurz vor Trechtinghausen hat es in sich. Mit dann ca. 95 km in den Beinen wird das ein rechter Spaß werden. Und wir werden den dann wohl mit Sicherheit gehen.
Kurz vor dem Ziel gibt es im Binger Wald ein Zickzackgewirr von kleinen Holzbrücken, die über ein sich schlängelndes Bächlich spannen. Ich könnte mir vorstellen, daß uns diese einige Flüche entlocken werden. Ansonsten, wie gesagt, gutes Gemisch aus Trail- und Waldwegen

Nächste Streckenbesichtigung:

Am Wochenende werde ich mir den Abschnitt von Bad Salzig nach Bacharach vornehmen. Dann stehen laut Karte 40,6 km und 1792 hm auf dem Programm. Dann vergesse ich auch die Kamera nicht. Ich bin noch nicht sicher, ob ich Samstag oder Sonntag laufe. Wahrscheinlich aber eher Samstag, dann bleibt ein Tag mehr bis Rodgau. Falls sich mir jemand anschliessen möchte, sagt mir Bescheid.

Sonntag, 16. Januar 2011

Déja Vue - Wo sind wir?

Gestern habe ich mit Tom die erste Streckenbesichtigung für den RheinBurgenWeg-Lauf durchgeführt. Von 9:30 bis 17:30 waren wir zwischen Bingen und Koblenz unterwegs, haben Restaurants angeschaut, in Fitness-Studios und Jugenherbergen über Duschmöglichkeiten diskutiert, mögliche VP's angeschaut und uns den Startbereich in Koblenz angeschaut. Etwas behindert wurden wir hierbei vom Hochwasser auf der B9, was dazu führte, daß wir mehrmals Umwege fahren mussten, teilweise sogar über die Autobahn.
Auch wenn noch einiges zu tun ist, sind wir doch einige Schritte weiter gekommen. Wir haben die 3 VP's festgelegt und dabei, denke ich, sehr schöne Punkte gefunden. Näheres findet ihr auf http://rheinburgenweg.wordpress.com/.
Als wir auf der letzten Station unseres Tagwerkes die Startsituation und den Einstieg in den Wanderweg in Koblenz erkunden wollten, habe ich mich doch sehr an unsere 28 h beim KOBOLT erinnern müssen. Wir mussten vom HBF ca. 2 km Richtung Koblenz Moselweiß laufen und dort, nahe der Mosel, den Einstieg in den RheinBurgenWeg finden. Wir sind also vom HBF aus treu einem Zubringerwegweiser hinterher gelaufen und kamen nach 10 Minuten auch am Fluß an. Die Straßennamen stimmten aber irgendwie nicht mit denen auf meinem Kartenausdruck überein, der leider nicht bis zum HBF reichte. Aber da war ja das Wasser und die Schilder, also mussten wir doch richtig sein! Wir schoben die ganze Verwirrung erstmal auf das Hochwasser, denn bei Hochwasser sieht doch alles anders aus. Wir waren schon fast überzeugt, richtig zu sein, als Tom auf die Idee kam, mal in einen Hotel nachzufragen. Dort hatte man auch eine Umgebungskarte, welche den Standort des Hotels zeigte. Nach längerem, verwirrten Blick auf die Karte rief Tom plötzlich:"WIR SIND JA AM FALSCHEN FLUSS". Mich hätte es fast zerrissen. Ich weiß nicht, was der Rezeptionist über uns gedacht hat und ich möchte es auch irgendwie nicht wissen. Aber er hat uns freundlicherweise erklärt, daß wir am Bahnhof auf der falschen Seite heraus gegangen und somit komplett in die falsche Richtung gelaufen sind. Schön, daß uns das nicht am 12. März passiert ist. Das wäre ja ein schöner Start gewesen und hätte bestimmt gleich für super Stimmung in der Gruppe gesorgt. Ich denke, alle Teilnehmer sollten als Pflichtlektüre unsere Berichte vom KOBOLT lesen, damit sie wissen, auf was und wen sie sich da einlassen :-)

Samstag, 8. Januar 2011

Kleine Ursache - große Wirkung

Vor etwa einem Monat fing es an. Kurz nach dem kleinen Kobolt spürte ich einen leichten stechenden Schmerz in der linken Fußsohle. Genau am Fußballen in der Mitte. Genau dort wo man abrollt. Ich dachte, ich sei in irgendetwas rein getretem, ein kleiner Splitter oder so. Ich untersuchte die Stelle und versuchte sie mit mehr oder weniger Erfolg mittels Pinzette zu verarzten. Doch nach kurzer Zeit waren die Schmerzen, in verstärkter Form, wieder da. Diesmal ging ich mit Hilfe einer Nader etwas mehr in die Tiefe, doch einen Fremdkörper konnte ich nicht entdecken. An der besagten Stelle verhärtete sich die Hornhaut immer mehr, wodurch sich der unangenehme Druck weiter verstärkte, so daß ich Barfuß kaum noch laufen konnte. Als nächste Therapie versuchte ich mich mit Fußbad und nachfolgender Behandlung mit einer Hornhautreibe. Wodurch ich mir eine stark blutende Wunde zufügte, was dem ganzen nicht gerade zuträglich war. Schliesslich beschloss ich, doch mal einen Arzt aufzusuchen. Mein Hausarzt untersuchte die Stelle kurz und schrieb mir eine Überweisung zum Chirurgen, der den Fuß aufschneiden solle. Naja, das war eigentlich meine letzte Lösung. Am nächsten Tag sprach ich zufällig mit einem Kollegen, der vor einiger Zeit die gleiche Probleme hatte. Er erzählte mir, sein Orthopäde hätte ihm gesagt, die kämen von einer Verformung des Quergewölbes und einer daraus resultierenden Entzündung. Ich dachte mir, da gehe ich doch mal hin und wollte mir einen Termin holen. Allerdings behandelt dieser Arzt nur Privatpatienten und wollte 200 - 300 Euro für die Erstbehandlung. Das war mir dann doch erstmal ein bißchen viel.
Für meinen nächsten Trainingslauf schnitt ich mir zwecks Druckentlastung ein Loch in eine alte Innensohle. Mit mehr oder weniger Erfolg. Der 75 minütige Lauf war eine ziemlich Quälerei.
Also fragte ich am Rande einer Allergiespritze eine andere Ärztin, mal einen Blick auf meinen Fuß zu werfen. Diese meinte, es sei eine Warze und verschrieb mir ein Warzenpflaster. Doch dessen Anwendung im Zusammenhang mit der Wunde hat bislang nur zu weiteren Schmerzen geführt, wodurch ich momentan gar nicht mehr vernünftig laufen kann.
Inzwischen mache ich mir ernsthaft Gedanken um mein Wintertraining und die Vorbereitung auf die Wettkämpfe in der ersten Jahreshälfte. Zumindest den Start bei Rodgau 50 Ende Januar sehe ich ernsthaft gefährdet.
Am Montag habe ich einen weiteren Termin bei einer Hautärztin. Ich hoffe, danach weiß ich endgültig mehr und habe einen Plan, wie es weiter geht.

Samstag, 1. Januar 2011

2010 – ein kleiner Rückblick

Zunächst mal möchte ich euch allen ein frohes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr wünschen. Auf dass ihr all eure gesteckten Ziele erreicht.

Heute, am ersten Tag des neuen Jahres, möchte ich kurz auf das vergangene zurück blicken.

2010 – ein Jahr mit vielen Höhen und auch ein paar Tiefen.
Das erste Drittel des Jahres war fast völlig auf den Marathon des Sables ausgerichtet. Mit meiner Vorbereitung habe ich meine Familie beinahe in den Wahnsinn getrieben. Im April dann das große Ereignis. Unvergessen die 10 Tage, die ich zusammen mit Cristian, Heiko, Tilman und Tom im Berberzelt verbracht habe. Das erfolgreiche Finish, die gesammelten Eindrücke werden mir noch lange in guter Erinnerung bleiben. Kaum zu glauben, dass es erst 9 Monate her ist. Nach dem MdS folgten 2 Marathons und im Mai der Keufelskopf-Ultra Trail. Danach wollte ich in Rockenhausen meinen ersten 24 Stunden-Lauf angehen, doch leider musste ich diesen aufgrund einer hartnäckigen Erkältung absagen. Nach dem verdienten Jahresurlaub in Kärnten fuhren Antje und ich ins schöne Wallis , um dort zum ersten Mal am Gondo-Event teilzunehmen. So viel Gutes hatte ich schon von diesem Doppelmarathon gehört und alles wurde erfüllt. Danach kam mit dem Katastrophenwochenende von Chamonix die große Enttäuschung des Jahres. Nachdem ich im Januar schon Pech bei der Auslosung zum UTMB hatte wurde dem durch die Komplettabsage des TDS noch die Krone aufgesetzt. Eine Enttäuschung, die ich erst mal verarbeiten musste. Das Jahr, das so gut begann, drohte in einer Enttäuschung zu enden. An meiner allgemeinen Unzufriedenheit konnten auch Events wie der Schwäbische Alb Marathon oder der Arquelauf nichts mehr ändern.
Da kam mir die Erstauflage des ‚kleinen Kobolt‘ gerade Recht. Die 28 h Non-Stop mit Tom auf dem Rheinsteigwanderweg haben mir das Jahr gerettet. Danach war ich wieder völlig ausgeglichen und zufrieden mit mir selbst. Wahrscheinlich so zufrieden, dass ich mich erst mal 4 Wochen lang fast ausschließlich von Weihnachtskram ernährt habe. Diese mangelhafte Ernährung war sicherlich auch ein Grund dafür, dass ich die letzten 2 Wochen krank war und daher kaum trainieren konnte.
Aber alles zu seiner Zeit. Und somit hatte ich gestern Abend immerhin die Möglichkeit, als Vorsatz für das neue Jahr wieder auf meine Ernährung achten zu wollen.

Denn auch dieses Jahr wird einiges zu bieten haben. Hierzu demnächst mehr.