Samstag, 14. Juli 2012

Nach dem Trail ist vor dem Trail

Nachdem der Irontrailfrust sich so langsam legt und mein Fuß wieder besser wird und nur noch ein wenig schmerzt, habe ich mich gestern zum Trail Ticino im Tessin angemeldet. Schliesslich habe ich ja etwa 400 CHF und 2 Tage Urlaub gespart, da wir von Pontresina direkt nach Hause gefahren sind. Ausserdem besitze ich eine nagelneue Schweizer Autobahnvignettte. Das muss man doch nutzen. Der Trail Ticino startet am 4. August um 8:00 Uhr direkt hinterm Gottard in Airolo. Das ist dort, wo man immer die Entscheidung treffen muss "stelle ich mich hinten an oder fahre ich über den Pass?"
Die Strecke führt in einem Rundkurs über 117 km und 8500 hm wieder zurück nach Airolo . 

Samstag, 7. Juli 2012

Alle Läufe abgebrochen!

Um 1:16 wurde alle Läufe sichrheitsbedingt abgebrochen. T71, T21 werden nicht gestartet.
Da hab ich mir aufgrund meiner Tapsigkeit eine sehr unangenehme Nacht erspart. Jetzt schnell die DropBags einsammeln fahren, bevor das Chaos ausbricht und keiner mehr weiss, wo sie sind. Und dann nix wie nach Hause. 

Freitag, 6. Juli 2012

Bin raus...

Schon auf dem Abstieg nach St.-Moritz umgeknickt. Habe auf den naechsten 6 km
immer wieder probiert änzulaufen' macht aber keinen Sinn. Keine Stabilitaet,
keine Sicherheit. Einen Stadtmarathon wuerde ich zu Ende laufen, aber 2
Naechte durch die Alpen ? Scheisstag!

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Start nun definitiv um 16:00

Lauf wurde verkürzt auf 154 km. Ich denke mal, es bleiben so knapp 9000 hm übrig.

Und täglich grüsst das Murmeltier...

...T201 Start wurde wegen Unwetter auf voraussichtlich 16:00 verschoben, die Strecke um die Val Bernina Schleife verkürzt. Bleibt wahrscheinlich ein Hundertmeiler übrig. Wenn überhaupt. Sehr enttäuschend.
Etwas skurril, dass zunächst die Nationalhymnen der 3 Teilnehmerstärksten Länder gespielt wurden, um direkt danach den Start zu verschieben.

Der countdown laeuft

...der Puls steigt. In einer halben Stunde geht es los. Leichter Regen in
Pontresina, aber die Prognosen sind ganz OK

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Donnerstag, 5. Juli 2012

Alle Formalitäten erledigt

Eben habe ich meine Startunterlagen und meine DropBags angeholt. Was eine grössere Sache. Die Pflichtausrüstung wird akribisch genau kontrolliert. Das ganze hat etwa 1.5 h gedauert (also mit Anstehen natürlich). Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wie ich meine Sachen in die 4 DropBags verteile. Aber da die Dinger erstaunlich klein geraten sind, passt eh nicht so biel hinein.
Die letzten Tage haben wir ein paar schöne Wanderungen gemacht. Das Wetter hierbei war doch recht durchwachsen. Vor allem am Montag sind wir auf dem Weg zur Bovalhütte in einen so schweren Regen geraten, das wir wieder umgekehrt sind. Im Nachhinein keine schlechte Sache, denn dadurch wurde einem Mal wieder bewusst, welche Unwägbarkeiten einen in den Bergen erwarten, dass man besser vernünftige Ausrüstung mit sich trägt und nicht am Falschen spart. Gestern und Vorgestern herrschte dagegen ideales Laufwetter. Ein bisschen Sonne, etwas bewölkt, ab und zu leichter Regen. Wenn das Wetter so am Wochenende wird, können wir uns nicht beschweren.
Leider wurde aufgrund des Regens der vergangenen Tage die Passage über den Morteratschgletscher gestrichen. Sehr schade, aber Sicherheit geht nunmal vor.
Morgen um 8:00 geht es los. Zunächst mit einer 47 km Runde um das Bernina Tal, gefolgt von einer weitern 20 km Runde durch das Val Roseg über den Surleij Pass zurück nach St. Moritz. Laut meiner Zeitplanung sollte ich gegen 20:00 dort sein. Von da geht es dann über den höchsten Punkt der Strecke, den Piz Nair (3022m) Richtung Norden.
Das Rennen kann über irontrail.ch verfolgt werden. Meine Startnummer ist die 52. Soweit möglich, werde ich auch hier ein paar Zwischenstände melden.
Bis dahin 

Samstag, 30. Juni 2012

Auf zum 2ten Höhepunkt des Jahres

Nach der erfolgreichen Tortour de Ruhr steht nächste Woche der zweite Höhepunkt dieses Laufjahres an: Der Swiss Irontrail T201 mit 203 km und 10.750 positiven Höhenmetern. Zunächst hatte ich ja gezögert, bei dieser Erstausgabe dabei zu sein. Denn für einen Lauf bis über 3000 m schien es mir etwas zu früh im Jahr zu sein. Doch dann konnte ich, wie 380 andere, der Verlockung dieser Premiere nicht widerstehen.
Also machen wir uns morgen auf den Weg nach Pontresina. Das erfolgreiche Tortour de Ruhr A-Team bestehend aus Antje, Astrid und Achim wird um Hannah und Masha erweitert. Bei hoffentlich gutem Wetter (ich höre hier nur auf die positiven Wetterberichte) werden wir drei Tage wandern, akklimatisieren und ein bisschen Strecke besichtigen. Donnerstag folgt dann der grosse Tag der Startnummernausgabe und Gepäckkontrolle, des Nervös werdens und des immer wieder hin- und her packens. Und wenn dann endlich der letzte DropBag gepackt und abgegeben ist, geht es Freitag um 8:00 endlich auf die Strecke.
203 km, geschätzte 48h non-stop durch grossartige Landschaft. 48h  der völligen Konzentration auf das Eine, das Wesentliche. 48h des Genusses, der Begeisterung, des Leidens und der Schmerzen.
Ach, wie ich mich darauf freue!    

Sonntag, 10. Juni 2012

Es wird wieder bergig

2 Wochen nach der Tortour de Ruhr wird es langsam Zeit, an das naechste
Ereignis, den Swiss Irontrail zu denken. Nur noch 4 Wochen sind es bis zum
Start. Daher habe ich mir fuer heute mal wieder ein Stueck Rheinburgenweg
herausgesucht. Ich fahre gerade mit der Bahn nach St.-Goar um von dort nach
Bingen zurueck zu laufen. Das sollten so etaw 57 km sein. Die Sonne scheint,
ideale Voraussetzungen fuer einen schoenen Tag.

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Montag, 28. Mai 2012

Etwas verspaetet...

Aber das Handy lag im Auto und ich hatte keine Lust mehr, die 10 m dahin zu
laufen.
Ich bin gut angekommen, nach 34h 37 min Laufzeit, 10 min Schlaf und 230 km
habe ich das Rheinorange in Duisburg erreicht.
Vielen Dank an mein Super Support Team, Astrid und Antje. Besser geht es
nicht.

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Sonntag, 27. Mai 2012

Nur noch ein Marathon

Und der geht ja bekanntlich immer

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Freitag, 25. Mai 2012

Tortour de Ruhr, noch 9 Stunden...

bis zum Start.
So langsam loest sich die Anspannung. Nach Autoproblemen und Stau sind wir
endlich in Winterberg angekommen und essen einen Happen. Gleich noch ein
bisschen Sachen zurecht legen, ne Muetze voll Schlaf, dann geht es endlich
los.

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Samstag, 14. April 2012

Traumtag in den Vogesen

Was fuer ein Tag. Blauer Himmel, Sonnenschein (wie wird man eigentlich
Meteorologe?). 73 km wunderschoene Waldwege und Trails. Wie kann man einen
Samstag besser verbringen?

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Defi des Seigneurs

Niederbronn, 6:00: Startnummernausgabe zum Defi des Seigneurs. Um 4:00 bin
ich losgefahren. Am Ende 50 km nervige Gurkerei ueber schmale kurvige
Landstrassen. Da bleibt man wach. Start um 7:00.

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Montag, 9. April 2012

Die Zeit der langen Läufe ist gekommen

Da die Höhepunkte des Jahres unausweichlich näher kommen, ist es höchste Zeit, etwas mehr Länge in die Läufe zu bekommen. Letzte Woche war mit dem 2. RheinBurgenWegLauf ein guter Anfang gemacht. Der RBW-Lauf hat wieder riesig Spass gemacht. sowohl von der Organisation her, als auch vom Lauf als solches. Das neue Konzept, in 3 Geschwindigkeitsgruppen zu starten, hat sich bewährt. Mehr auf http://rheinburgenweg.wordpress.com/.
Letztes Wochenende also RBW-Lauf, nächstes Wochenende der Defi des Seigneurs. Aber was sollte ich an diesem langen Wochenende machen. Einfach nur durch die Gegend laufen wollte ich nicht, irgendwein Ziel wollte ich schon haben. Da fiel mir der Feldberglauf ein, den wir vor ein paar Jahren veranstaltet hatten. Von Bretzenheim zum Feldberg im Taunus. Einfache Strecke knapp 43 km mit einem schönen Anstieg am Schluss. Hin- und zurück also etwa 85 km. Perfekt. Nach einen lockeren 25 km Lauf am Karfreitag machte ich mich am Samstag morgen auf den Weg. Zwar war die Wetterprognose nicht besonders erbaulich, aber Samstags sind zumindest die Geschäfte geöffnet, so dass ich mich notfalls unterwegs verpflegen konnte.
Die Beine waren von Anfang an sehr schwer. Der RBW-Lauf steckte doch noch mehr in einen Knochen als ich dachte. So kam ich nur mühsam voran. Dazu kamen ein paar Orientierungsprobleme, so dass ich erst nach 5:20 Laufzeit das Feldbergplateau erreichte. Eine heisse Schokolade im Gasthaus und ich machte mich auf den Rückweg. Da es ja jetzt mehr bergab ging, sollte es eigentlich schneller gehen. Weit gefehlt. Ich wurde immer müder, die Beine immer schwerer. Ganze 5:40 brauchte ich für den Rückweg. Was aber auch der Tatsache geschuldet war, dass ich einen Verpflegungsstop beim Supermarkt in Diedenbergen eingelegt habe und gefühlte 10 mal die Jacke an und aus gezogen habe. Ständig wechselte das Wetter, von Schnee am Feldberg, Hagel in Hofheim, Regen  und Wind überall. Und dazwischen immer wieder Sonnenschein.
Abends um 19:00 war ich endlich wieder zu Hause. Hundemüde, aber immerhin, durchgehalten und nicht irgendwo den Bus genommen :-).

Dienstag, 20. März 2012

Ein Hoch auf den Gepäckservice des Flughafens

Ich habe meine Stöcke wieder. Wer hätte das gedacht. Wenn mir jetzt noch jemand den MP3-Player schickt, den ich im Hotelzimmer habe am Strom hängen lassen, war das dann doch noch ein perfektes Wochenende.

Sonntag, 11. März 2012

Es ist zum heulen...

...meine Beine waren schon am Dienstag fast völlig vom Trans Gran Canaria erholt. Wie schon nach meinen letzten Läufen funktioniert die Regeneration besser denn je. Wie bei einem 20-jährigen :-). Allerdings machen mir meine angeschlagenen Rippen wirklich zu schaffen. Das ständige Stechen im linken, oberen Brustbereich lässt ein ordentliches Training nicht zu, an Krafttraining ist gar nicht zu denken. Ich kann nur hoffen, dass sich das über die nächste Woche wieder einigermassen gibt. Meine Beine wollen sich bewegen.

Dienstag, 6. März 2012

Mit etwas Abstand


Mit gut 2 Tagen Abstand zum Trans Gran Canaria Lauf will ich mir die Zeit nehmen (und die habe ich, denn ich habe mir spontan einen weiteren Tag Urlaub genommen) und den Lauf und mein Ergebnis noch mal etwas neutraler und fairer zu betrachten.
Nachdem Tom und ich uns Sonntagnacht im  Hotel noch einig waren „nie mehr - nicht mal für Geld“ würde ich meine Beurteilung inzwischen revidieren in „nie mehr – naja, für Geld? OK“.
Zu frustriert war ich Sonntagnacht, von meinen ständigen Stürzen, vom letzten Viertel der Strecke, meinem eigenen Ergebnis. Und das, obwohl ich mir vorher während des Laufes immer wieder gesagt habe, egal mit welcher Zeit, Hauptsache du kommst hier an. Aber im Ziel sieht die Reflektion ja immer anders aus.


Von heute aus betrachtet denke ich, dass ich einen Großteil der schlechten Laune selbst verschuldet habe. Es rächt sich eben, wenn man denkt, man könne zur Vorbereitung auf andere Läufe einen solchen Lauf mal eben so mitnehmen. Letztes Jahr hatte ich das in der Vorbereitung auf den UTMB erfolgreich mit dem ZugspitzUltraTrail und dem Chiemgauer 100 praktiziert, aber der Trans Gran Canaria ist eben noch eine andere Hausnummer. Und das so früh in der Saison ist nun mal noch schwieriger als mitten im Jahr. 
Sehr verärgert war ich auch über meine mehrfachen Stürze. Aber mal ehrlich: Was kann denn die Strecke dafür, wenn man seine Füße nicht heben kann.  Die ersten drei Stürze zwischen km 45 und 55 waren ja noch auf sehr schwierigem Untergrund bei hohem Tempo bergab, aber der letzte und eigentlich heftigste so bei km 100 war auf ebener Strecke im Joggingtempo. Da kann auch der „Streckenchef“ nichts dafür, den Tom und ich Sonntagnacht noch als Sadisten bezeichnet hatten. Und fahren wir denn nicht extra soweit, um uns den schwierigen Strecken zu stellen? Sonst könnten wir ja auch 24 h durch den Taunus laufen.
Meinen Lauf an sich würde ich mal grob in 3 Abschnitte unterteilen. Einen sehr guten bis km 45, einen immer kraftloseren bei großer Hitze durch die Berge im Inselinneren und den „verfluchten“ so ab km 95.
Im ersten Abschnitt lief es noch so richtig gut. Erst ein paar km am Strand entlang, dann durch den Kanal, der erfreulicherweise trocken war und weiter auf und ab so langsam ins Inselinnere. Ich hatte ein gutes Tempo, fühlte mich prima und war so nach 3.5 h beim ersten Verpflegungspunkt bei km 30. So konnte es weitergehen. Und so ging es auch zunächst weiter. Bis zum herrlichen Sonnenaufgang etwa bei km 45 lief alles wie geschmiert. Dann war ich bei Bergabrennen einmal unaufmerksam und schon lag ich da mit zwei aufgerissenen Handballen. Die Fahrradhandschuhe, die ich extra für diesen Zweck eingepackt hatte, hatte ich kurz vorher ausgezogen, weil mir so warm war. Clever, was? Ich dachte mir, ich warte bis das Blut trocken ist und dann ziehe ich die Handschuhe wieder an. Noch während ich darüber nachdachte, lag ich schon wieder da. Und schön auf die gleiche Stelle. Glücklicherweise kam ich kurz danach an einen Sani-wagen, wo man meine Wunden versorgte. Jetzt aber Handschuhe an und bis zum Ende nicht mehr ausgezogen. Ich nahm mir fest vor, mich ab jetzt besser zu konzentrieren und schon lag ich im nächsten Busch. Dieses Mal hatten sich die Trinkflaschen in den Brustkorb gedrückt, die Rippen schmerzten. Auch das noch. Erinnerungen an den Swiss Jura wurden wach. Und dass nach gerade mal 9 Stunden. Unten im Tal angekommen begann dann der erste „richtige“ Anstieg. Und ab hier fing auf einmal die Quälerei an. Die Strecke wurde immer schwieriger, steil, sehr technisch. Die Sonne knallte immer mehr, kein Wölkchen am Himmel. Ich fühlte mich, als würde mir jemand die Kraft aus den Oberschenkeln saugen. War ich zu schnell angegangen? Schwer zu sagen. Ich verlor auch langsam den Überblick, wo ich mich auf der Strecke befand, nach gefühlt stundenlangem auf und ab kam ich zu einer Verpflegung, wo man sagte, jetzt geht es zum höchsten Punkt. Ich dachte mir „Da komme ich doch gerade her“ und schaute auf das Höhenprofil. Verdammt. Also ging es weiter hoch, immer wieder unterbrochen von Abstiegen und Gegenanstiegen über den Roque Nublo (mit Traumblick auf den Teide) auf den höchsten Punkt des Laufes, den Pico des Nieves (1948 m).  Auf dem Weg nach oben machte mir eine kleine deutsche Wandergruppe freundlich Platz und ich dachte mir „Mist, ich bin ja kaum schneller als die“. Kaum oben angekommen ging es auch schon wieder steil runter, in Richtung des km 82 VPs. Hier gab es auch die DropBags. Ich zog neue Socken, Schuhe und Shirt an und ruhte mich eine halbe Stunde aus. Danach ging es mir wieder ein wenig besser. Nach wie vor schmerzten die Rippen bei jedem Schritt, aber es war erträglich. Doch ich lief immer vorsichtiger, aus Angst, nochmal zu stürzen und mir eventuell die gesamte Saison zu versauen. So kam ich überhaupt nicht mehr richtig vorwärts. Man läuft und läuft und das nächste km Schild will einfach nicht kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit bergab erreichte ich dann doch die km 98 Verpflegung. Noch 25 km, also bei meinem Tempo noch etwa 5 Stunden. Frustriert und lustlos machte ich mich auf diesen letzten Abschnitt. Und dieser zog sich wie Kaugummi, die Strecke wurde immer unattraktiver. Manchmal sah man am Horizont Las Palmas und dachte sich „weit kann es nicht mehr sein“, aber dann ging es doch wieder irgendwo hoch. Auf einem dieser Plateaus habe ich mich dann nochmal ordentlich hingelegt und bin dann zur Sicherheit die letzten 15 km nur noch marschiert. Nach einer kilometerlangen, nervigen Passage durch ein trockenes Flussbett ging es schließlich nach dem letzten VP bei km 115 im Richtung Ziel. Dummerweise lief ich hier nochmal etwa 2 km eine Straße in die falsche Richtung.  Bei den letzten Kilometern muss man sich wirklich fragen, ob diese Streckenführung seien muss. Anstatt durch Las Palmas und dann der schönen Promenade am Meer entlang zu laufen, geht die Strecke durch ein hässliches Industriegebiet, aus dem man urplötzlich am Meer und im Ziel ist. Ein bisschen schade dieser Zieleinlauf durch die Hintertür. 25h 05min waren es schließlich geworden. Da ich das ganze Rennen ohne Uhr gelaufen war, eine echte Überraschung, denn ich hatte gerade am Ende keine Idee mehr wie schnell, bzw. langsam ich war.
Ich ging gleich ins SaniZelt, um mich verarzten zu lassen. Das war lustig, denn ich war der einzige „Kunde“ um diese Uhrzeit. Also werkelten 5 Leute an mir rum. An jeder Hand, am Knie, Puls und Blutdruck, sowie ein junges Mädchen, das vergeblich versuchte, einen Tropfen Blut aus meinem Finger zu quetschen. So gut die medizinische Betreuung im Ziel war, so schlecht war leider die Verpflegung. Kein Tee, keine Suppe, nichts warmes, nur Cola. Also ging ich zurück zum Hotel, wo Tom schon wartete. Er musste mich kurz vor Schluss, wahrscheinlich während meines Schlenkers auf der Straße überholt haben. Und wir fluchten erst mal ordentlich über alles.
Immerhin ließen wir uns am Sonntag durch ein schönes Finisherpaket gütig stimmen. Ein schönes Shirt und eine Weste (wieder blau), sowie die beiden Taschen für Zielkleidung und DropBag. Auch meine Kamera, die ich irgendwo bei km 60  verloren hatte, bekam ich wieder. Jemand hatte sie gefunden und freundlicherweise abgegeben.
Eine Sache hat mich noch beim furchtbar aufgeregt: Ich habe noch nie so viele leere Geltütchen auf der Strecke gesehen, wie bei diesem Lauf. Unglaublich, da schleppen Leute 15 h ein Gel mit und können die leere Verpackung nicht mit bis zum nächsten VP tragen. Eine wirkliche Sauerei.  
2 weitere Erkenntnisse:
Campinggaskartuschen dürfen nicht in den Koffer. Wusste ich nicht. Das hat mir ganz schön meinen Ernährungsplan vor dem Lauf durcheinander gebracht.
Trekkingstöcke dürfen nicht mit ins Handgepäck und müssen extra eingecheckt werden. Auf dem Rückflug mussten sie sogar zum Sperrgepäck und kamen dann am leider nicht an. Eine Stunde wartete ich auf meine schönen Komperdell und habe sie dann schließlich reklamiert. Ich hoffe, das nimmt ein ähnlich gutes Ende wie mit einer Kamera.  

Sonntag, 4. März 2012

Ein bisschen verspaetet,

aber gestern war ich einfach zu kaputt. Nach 25h bin ich dann doch noch ins
Ziel gekommen. War ein hartes Stueck Arbeit. Ein extrem schwierig zu laufende
Strecke, knallende Sonne den ganzen Tag und auf den Tag verteilt 5 Stuerze
haben es mir nicht leicht gemacht. Noch nie war ich so nah an der Aufgabe. 2
mal habe ich mir beim Sturz die Handballen aufgerissen, 3 mal war das Knie
und die Rippen dran. Am Ende bin ich nur noch gegangen, um einen weiteren
Sturz zu vermeiden. Aber irgendwann bin ich doch tatsaechlich wieder in Las
Palmas angekommen. Nach einer Stunde beim Sani konnte ich auch endlich ins
Hotel in mein Bett wo ich jetzt immer noch liege und die Wunden lecke. Genug
gejammert, spaeter mehr.

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Samstag, 3. März 2012

die spinnen, die Kanaren

km 77, irre, in 14h

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das sollte Tenneriffa sein

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Freitag, 2. März 2012

Abfahrt in den Sueden

Wir sitzen im Bus, die Stimmung ist praechtig. Wie beim Klassenausflug...nur
auf spanisch.

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Alles gepackt...

Noch etwa 5 Stunden bis zur Abfahrt des Transferbusses. Die Sachen sind
gepackt und stehen bereit. Tom und ich haengen noch im Hotelzimmer herum und
versuchen, uns ein bisschen auszuruhen.
Besser gesagt, ich ruhe mich aus und Tom daddelt in Facebook rum. Schlimm,
wenn man so viele Freunde hat ;-).
Heute war ich das erste Mal seit jahren wieder mit einem TUI Flieger
unterwegs. Ich bin enttaeuscht, es wird gar nicht mehr geklatscht bei der
Landung. Traurig.

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Mittwoch, 29. Februar 2012

Trans Gran Canaria

Nachdem die Streiks am Frankfurter Flughafen nun rechtzeitig beendet sind, scheint ja dann doch noch alles gut zu werden.
Also geht es am Freitag um 5:00 nach Gran Canaria. Landung 9:00, Transfer nach Las Palmas, Startnummernausgabe, DropBags abgeben und nochmal ab ins Hotel, welches Tom schon morgen bezieht. Ein paar Stunden schlafen, dann fährt um 22:30 der Transferbus zum anderen Ende der Insel.
Und von dort werden wir um Mitternacht starten. 123 km bester Trail, mitten durch das wunderschöne Inselinnere. Die höchsten Pässe sind bei knapp 2000 m, was bei einem Start auf Seehöhe nicht zu verachten ist.
Live zu verfolgen das Ganze auf:
http://www.sx-click.com/eventos/transgrancanaria/2012/index.html

Sonntag, 29. Januar 2012

Rodgau 50 - und täglich grüsst das Murmeltier

So richtig will es nicht klappen zwischen diesem Lauf und mir. Vor ein paar Jahren, 2007 war es glaube ich, war der Rodgau 50 der erste (und bis heute auch der letzte) Lauf, den ich vorzeitig beenden musste. Eine üble Magenverstimmung zwang mich so oft in die winterlichen Büsche, dass ich nach 35 km schließlich entkräftet aufgab. Danach kamen ein paar ganz gute Ergebnisse, unter anderem eine 4:06 im Jahr 2009. Letztes Jahr wollte ich dann eine Zeit unter 4 Stunden angehen, hatte mir dann aber in der Woche vor dem Lauf das Knie verdreht. Und auch dieses Jahr war ich in guter Form, habe den ganzen Winter durch sehr gut trainiert. Sogar zu ein paar Intervalleinheiten habe ich mich hinreißen lassen. Und dann haut mich eine Woche vor Rodgau eine Grippe von den Beinen. Nicht schlimm, dachte ich mir, ist ja Zeit genug. Und jeden Abend bin ich ins Bett gegangen mit der festen Überzeugung: "Morgen früh geht es mir wieder gut". Aber am nächsten Morgen waren die Kopfschmerzen und die Schlappheit immer noch da. Und da das Ganze sich bis Freitag fortsetzte, blieb mir nichts anderes übrig, als den Lauf abzusagen. Seit Samstag morgen nehme ich nun die stärksten Ibuprofen, die ich kriegen konnte und so langsam wird es wieder. Also Rodgau, wir sehen uns 2013.