Montag, 30. Mai 2011

Drei, zwei, eins...

SPASS!
So lautete der diesjährige "Startschuss" des Veranstalters des Keufelskopf-Ultra-Trails (KUT), Eric Tuerlings. Und Spass hat es wirklich wieder gemacht dieses Jahr. Auch wenn in diesem Zusammenhang Spass wohl relativ zu verstehen ist und vom Blickwinkel des Betrachters abhängt. Zu 85 km und gut 3000 hm auf schwierigen Trails würde manch unwissender Zeitgenosse vielleicht auch sagen: "Bescheuert". Und zugegebenermassen, während des Laufes kam mir dieser Gedanke auch das ein oder andere Mal, spätestens als ich ich bei ca. km 80 an einem Seil den Berg hochzog. Aber mit dem Abstand von 48h verklärt sich ja bekanntlich die Sichtweise auf die Dinge und daher kann ich voller Überzeugung sagen: "Ja, das war ein Spass".

Morgens um 6:00 war es wieder los gegangen und schon vorher sind mir jede Menge Bekannte aus der kleine Ultralauffamilie über den Weg gelaufen. Tom natürlich, der ja nirgendwo fehlen darf, Walter und Klaus aus dem RW-Forum, HaPe Gieraths, der bei RBW-Lauf dabei war und dieses Jahr genau den gleichen Terminplan hat wie ich (KUT, Zugspitze, Chiemgau, UTMB), Armin Wolf, Mitstreiter beim Swiss Jura Marathon, HaPe Roden, der GPS-Man vom Kobolt, Jochen Kruse, auch beim RBW-Lauf dabei, um nur einige zu nennen.

Das Wetter war dieses Jahr sehr angenehm, etwas warm vielleicht um die Mittagszeit, aber mit Sicherheit besser als das nasskalte Wetter im letzten Jahr.
Ein kleiner Verlaufer war natürlich auch wieder dabei und wie so meist war dieser auch wieder dem Herdentrieb geschuldet. Kurz nach km Schild 17.5 lief ein ganzer Trupp den Berg hinunter statt hinauf, ich natürlich hinterher. Unten merkte man den Irrtum und suchte nach dem richtigen Weg. Dummerweise hingen im Wald auch noch Bänder, wer weiß woher. Ein GPS-Besitzer meinte, den Weg zurück auf die Strecke zu kennen und so stapften wir senkrecht den Berg wieder hinauf. Tatsächlich gelangten wir irgendwann wieder auf den Weg, fanden die Stelle, wo wir eigentlich hätten herunter kommen sollen und kamen bald zu km -Schild 19.3. Insgesamt, denke ich, ein Verlaufer, der Null auf Null ausgeht. Es sei denn oben auf dem Berg war ein Kontrollpunkt, dann haben wir alle Pech gehabt.
Die erste Verpflegung bei ca. km 25 erreichte ich nach etwa 2:45 h. Ich bin dieses Mal wieder ohne Uhr gelaufen, so dass ich meine genaue Zeit immer noch nicht weiß. Das ist einerseits recht entspannt, andererseits erwischt man sich dennoch immer wieder dabei, andere Läufer nach der Zeit zu fragen oder am VP auf andere Uhren zu schielen. So ganz vom Wettkampfdruck lösen kann man sich eben doch nicht.
Dieses Mal hatte ich aus meinen Fehlern des letzten Jahres gelernt und die Ausschreibung sorgfältig gelesen. Daher hatte ich an jedem VP zusätzliche Getränke deponiert und auch ordentlich was zu Futtern im Rucksack dabei. Nach etwa 5.5 h war ich zur Halbzeit zurück am Sportplatz. Dort gönnte ich mir eine längere Pause und wechselte das Shirt. Zufällig traf ich dort auch auf Andreas Lübbers, dem ich über Jutta den Mini-Trail empfohlen hatte. Ich glaube, eine gute Empfehlung, er machte jedenfalls einen sehr zufriedenen Eindruck.

Frisch gestärkt machte ich mich also auf die 2ten 42 km, die ja dieses Mal gegenüber dem letzten Jahr nochmal verschärft worden waren. Und hier hat Eric wirklich Wort gehalten, vor allem auf den letzten 10 km. Nach ungefähr 50 km traf ich auf HaPe Gieraths mit dem ich etwa 15 km zusammen lief und über dies und das plauderte. Zwischendurch kamen wir an den angekündigten "Geheimverpflegungspunkt". Dieser entpuppte sich als ein Klappstuhl im Wald und 2 Kasten Bier (mit Alkohol). Im Klappstuhl saß schon Armin und genoss sein Bier. Ich trank 3 Schluck von meinem und stellte fest, dass ich das doch besser lassen sollte. Nach ca. 65 km hatte HaPe einen kleinen Hänger, so dass ich ohne ihn weiter musste. So schlug ich mich alleine weiter, inzwischen von Unmengen an lästigen Fliegen begleitet, die anscheinend furchtbar auf meinen Schweißgeruch standen. Ich stellte fest, dass man eigentlich nur schneller laufen muss, als eine Fliege fliegen kann. Aber das wollte mir einfach nicht mehr gelingen. Immer öfter war ich auch froh, dass ich meine Wadenkompressionsteile angezogen hatte. Weniger aber wegen muskulärer Probleme, als vielmehr, weil sie mich ganz gut gegen das zahlreiche Brennessel- und Dornengestrüpp schützten.
Mein Hänger kam dann kurz nach VP4 bei km 70, wo ich so viel Cola in mich rein geschüttet hatte, dass mir 5 km lang schlecht war. So holte HaPe mich auch wieder ein und wir quälten uns gemeinsam über die letzten, gemeinen 7 km. Wie schon letztes Jahr, nur noch schlimmer, ging es immer wieder rauf. Immer, wenn Du denkst, das war es, jetzt nur noch ins Ziel rollen, kommt bestimmt noch ein fieser, steiler, trailiger Berg, teilweise mit Seil ausgestattet, damit wir überhaupt hochkamen mit unseren müden Beinen.
Nach gut 11h waren wir wieder am Ausgangspunkt und freuten uns auf Weißbier, Lyonerpfanne und gemeinsamen Plausch, inklusive allgemeiner Jammerei, mit den Anderen.

Danke an Eric und alle seine Helfer für diese tolle Veranstaltung. Einen solchen 85 km Trail mit solch einer Strecke in einer großen Runde auf die Beine zu stellen, ist schon eine tolle Leistung.

Was für ein schöner Samstag im Mai, wie könnte man ihn besser verbringen?

Fotos vom Lauf gibt es auf www.laufticker.de

Samstag, 14. Mai 2011

Zelt 85 ReUnion

Ein gutes Jahr ist es her. Das Flugzeug aus Casablanca landete in mit Verspätung in Frankfurt. Etwa 60 Marathon des Sables Teilnehmer aus den deutschsprachigen Ländern, die zuvor 10 Tage in völliger Entspannung in der marrokanischen Sahara verbracht hatten, stoben gestresst auseinander, um Anschlussflüge und -züge zu bekommen.
So kam auch unser Zelt 85 mit Tilman, Christian, Heiko und Tom nicht mehr dazu, sich ordentlich voneinander zu verabschieden. Tom habe ich im vergangenen Jahr bei dem ein oder anderen Lauf wieder gesehen, mit den anderen ab und an mal gemailt.
So kam ich auf die Idee, Zelt 85 zur ReUnion zu mir nach Mainz einzuladen. Ich lud ein und alle kamen. Bei saharawürdigem Maiwetter verbrachten wir einen Nachmittag und Abend damit, in Erinnerungen zu schwelgen, von anderen Ruhmestaten zu berichten und Zukunftspläne auszutauschen.
Ursprünglich hatte mit dem Gedanken gespielt, Travellunch zu servieren, hatte aber dann doch ein Einsehen. So gab es, wie Vegetarier Tom sagen würde, tote Tiere vom Grill. Aber auch einen Vegi-Grill hatte ich zu bieten, so dass für jeden was dabei war. Natürlich durfte auch eine umfängliche Fotoshow nicht fehlen, die uns direkt ein Jahr zurück beamte.
Es war ein sehr schöner Tag. Man hat gemerkt, warum Zelt 85 in der Wüste so gut funktioniert hat, denn auch ein Jahr danach haben wir uns alle wieder auf Angieb gut verstanden. Und da die Ultralaufszene ja ein Dorf ist, werden wir uns auch nicht aus den Augen verlieren. Heiko werde ich schon Ende Juni beim Zugspitzultratrail wieder treffen, Tilman werde ich im August beim UTMB sehen und mit Tom plane ich für Oktober ein besonderes Projekt, von dem ich in Kürze berichten werde. Christian hat sich auf Triathlon spezialisiert und da ich so ein miserabler Schwimmer bin, werden sich unsere Wege leider nicht so oft kreuzen. Aber auch wir bleiben in Kontakt, versprochen.
War schön, dass Ihr da wart Jungs.

Samstag, 23. April 2011

Die fehlenden 3 Meter

Es war Sonntag gegen 12:15 beim 24 h Lauf am Seilersee. Ich saß erschöpft vor dem Bretzelwetzerzelt in meiner Relaxliege, als die Streckenvermesser vorbeikamen, um die Restmeter zu ermitteln. Sie blieben bei unseren Staffelläufern stehen und fragten nach den Startnummern. Ich teilte ihnen aus der Liege meine mit und machte sie darauf aufmerksam, dass meine Liege 3 Meter weiter stünde. Alle lachten herzlich. Guter Gag. Dachte ich auch. Bis ich später auf meine Urkunde schaute und dort doch tatsächlich 185.997 m standen. Sachen gibt’s!

Aber ob 186 km oder 185.997 ist ja letztendlich natürlich völlig egal. Wichtig ist alles andere.

Ein, mal wieder, tolles Wochenende mit unserem Lauftreff
„Die Bretzelwetzer“.
Ein erfolgreiches 24 h Debut.
Eine sehr schöne Veranstaltung und viele nette Leute.

Am Freitag waren wir ja schon mit 6 Personen angereist. Für die Nacht zum Samstag hatten wir den Luxus eines nahe gelegenen Hotels der Sporthalle vorgezogen. Nachdem wir dort eingecheckt hatten und der Rest der Truppe sich mit Rhabarberkuchen den Bauch vollgeschlagen hatte, ging es an den See zum Aufbau der Pavillons. Ein großer und ein normaler wurden so mit einander verbunden, dass sie eine „angenehme“ Unterkunft für 10 Leute bieten sollten. Hierbei stellte sich heraus, wie praktisch es ist, wenn ein Teil erst am nächsten Tag anreist. Dann kann man die nämlich alles mitbringen lassen, was man vergessen hat.
Danach machten wir noch eine Streckenbegehung und überzeugten uns davon, dass die angekündigten Steigungen tatsächlich vorhanden waren. Und hier war mir schon klar, dass mir dieses kurze, steile Bergabstück noch mächtig weh tun würde. Nach einem Abendessen im Sponsorrestaurant ging es zur ausgiebigen Nachtruhe. Am nächsten Morgen richteten wir unsere Pavillons fertig ein und während die anderen den Rest des Staffelteams erwarteten, machte ich einen Spaziergang über das Gelände und traf das ein oder andere bekannte Gesicht.

Fast pünktlich um kurz nach 12:00 ging es los. Zusammen mit Marlies war ich gestartet, doch da sie die Startläuferin der Staffel war, enteilte sie mir schon nach ein paar Metern. Ein ruhiges Tempo so im Bereich von 7min/km hatte ich mir vorgenommen. Doch dies war ob der vielen schnell angehenden Läufer schwer zu halten. Es pendelte sich dann so etwa bei 5 Runden/h ein, was etwa 9 km/h entspricht. Bei jeder Runde wurde ich mit großem Hallo, La Ola usw. beim Bretzelwetzerzelt begrüßt. Ich vermute die haben Mitläufer, die auf meiner Höhe liefen, haben sich jedes Mal furchtbar erschreckt J. Die ersten 6 Stunden war, ob der vielen verschieden Wettkampfvarianten, ein rechtes Gewusel auf der Strecke. Dies habe ich allerdings nie als störend empfunden. Irgendwann am späten Nachmittag entdeckte ich am Sportplatz Kobolt-Organisator Andreas Spieckermann, der mir exhibitionistisch sein „City Marathon Sucks“ T-Shirt präsentierte. Etwas, das schon länger auf meiner „haben wollen Liste“ steht.
Mein angeschlagenes Tempo konnte ich relativ lange, so etwa bis Runde 60, konstant beibehalten. Nach Runde 50, also etwa bei km 90 gönnte ich mir eine erste 5 min Sitzpause am Zelt. Ich beschloss, mir ab jetzt alle 10 Runden eine solche zu genehmigen. Nach gut 11.5 Stunden zeigte die Anzeigetafel 100 km für mich an. Ich fühlte mich weiterhin sehr gut und noch recht locker. Ab Mitternacht kehrte dann Ruhe auf der Strecke ein. Die 6 und 12 h Läufer waren bereits im Ziel, von den Ultraläufern hatten sich anscheinend auch einige auf’s Ohr gehauen. Auf der Anzeigetafel hatte ich mich inzwischen fleißig nach vorne gearbeitet. Mein ruhiges, aber konstantes Tempo machte sich bezahlt. In der Gesamtwertung war ich inzwischen auf Platz 6 bei den Männern und auf Platz 1 meiner Altersklasse.
So zog ich langsam meine Runden. Die Steigungen ging ich inzwischen, wie die meisten Läufer. Ab und zu zischte ein Staffelläufer an mir vorbei, manchmal auch ein aufmunterndes, bekanntes Gesicht. Als so langsam der Morgen graute und die Vögel zwitschern, hatte ich auf mehreren Runden ein etwas schwummeriges Gefühl. Daher beschloss ich, mir eine 10 Min Pause zu gönnen, obwohl ich erst in Runde 87 war. Nach 5 min im Stuhl fielen mir dermaßen die Augen zu, dass ich mich auf eine der Liegen legte, mit klarer Anweisung an Marco, mich nach 10 min zu wecken. Nach diesen 10 Minuten stand ich auf und wollte weiter laufen, hatte aber plötzlich völlig verhärtete Oberschenkel. Also zurück auf die Liege, wo sich Astrid fachmännisch um meine zitternden Muskeln kümmerte. Nach etwa 20 Minuten machte ich mich mit einem etwas unguten Gefühl wieder zurück auf die Strecke. Nach hundert Metern versuchte ich anzulaufen, und siehe da, es ging erstaunlich gut. Ich legte gleich mal 6 gute gelaufene runden hin, auch die Steigungen lief ich jetzt wieder. Die Pause und die Behandlung hatten mir wirklich gut getan. Jetzt lief es wieder rund. Das merkte auch Steffen Kohler, der mich die halbe Nacht hindurch am Sportplatz angefeuert und mich mit Salztabletten versorgt hatte. Er war jetzt der Meinung, ich sähe besser aus, als in der Nacht. Auch das Bretzelwetzerzelt wachte langsam wieder auf, so dass ich mir meiner allrundlichen Anfeuerung sicher seien konnte. So lief ich unter großem Jubel meine 100. Runde. Nach ordentlichem Abklatschen mit allen Bretzelwetzer ging es weiter Richtung km 180. Mein Auge schielte nun bei jedem Zieldurchlauf auf die Anzeigetafel. Da ich ja seit 10 Stunden in meiner Altersklasse führte, wollte ich mir das wirklich nicht mehr nehmen lassen. Daher bekamen die Kumpels am Wegesrand auch den Auftrag, die Lage im Internet zu prüfen. Als ich dann gemeldet bekam, ich hätte etwa 5 km Vorsprung war dann auf einmal die Luft raus. Ich beschloss, die letzten 1.5 Stunden nach Hause zu wandern. 14 Minuten vor Ablauf der 24 Stunden passierte ich zum 104. Mal die Ziellinie. Da ich in diesem Tempo keine weitere Runde schaffen würde und ich keine Lust hatte irgendwo auf der Strecke zu sitzen und auf die Restmetervermesser zu warten, ließ ich es gut sein und setzte mich in meine Relaxliege, wo ich mir mein wohlverdientes Weizenbier mit Chips genehmigte und mich weiter von den Bretzelwetzern ließ. Auf die letzte Sekunde raste auch Marco durchs Ziel und komplettierte das Staffelergebnis mit 146 Runden. Es ertönte die Hupe und ein für mich denkwürdiger Lauf war beendet.

Mein erster 24-Lauf endete mit 185.997 +3 Metern, Platz 7 insgesamt und Platz 1 in der M40 Wertung. Mehr konnte ich wohl kaum erwarten.

Ich kann also an einem Tag von Mainz nach Köln laufen. Und das ganz ohne E10. Nicht schlecht. Vielen Dank an alle, die mich hierbei unterstützt haben, vor allem an das nimmermüde Bretzelwetzerzelt. Entschuldigt, wenn ich nicht jede La Ola mit gemacht habe, aber nach 35 Runden tut das echt irgendwann weh. Aber auch wenn man es mir nicht immer angesehen hat, ich habe mich trotzdem jedes Mal gefreut.

Donnerstag, 14. April 2011

Morgen geht es los, um 14:00 macht sich der erste Bretzelwetzertrupp auf den Weg nach Iserlohn. Die zweite Hälfte wird dann am Samstag morgen nachkommen. Insgesamt werden wir zu zehnt sein. Marlies, Astrid, Chris, Manu, Antje, Axel, Roman, Thomas und Marco werden eine 24h Staffel bilden. Ich werde mich alleine auf die Runde machen.
Mit der Vorhut werden wir den Staffelpavillon aufbauen, indem auch ich meine Sachen unterbringen werde. Bei unserer Reisebesprechung am Dienstag habe ich festgestellt, dass ich es viel einfacher habe, als die anderen. Ich muss mir keine Gedanken über Abläufe, Wechsel, Schlafsack, usw. Ich muss einfach nur laufen. Nichts leichter als das ;-).
Falls ihr beobachten wollt, wie es uns ergeht, auf der Homepage gibt es einen online-Ergebnisdienst

Montag, 11. April 2011

Ich hasse Frühling

Kaum habe ich den Frühling über den Klee gelobt, schlägt er auch schon unbarmherzig zu. Nachdem ich über 3 Jahre erfolgreich gegen Heuschnupfen gespritzt wurde, ist er dieses Jahr mit geballter Kraft zurückgekehrt. Birke und Kirschblüten bilden die Grundlage, und das ganze weiße und gelbe Gestrüpp (welches wir schlauerweise auch im Garten haben) gibt mir den Rest. Bleibt nur zu hoffen, dass rund um den Seilersee nicht lauter Birken stehen.

Sonntag, 20. März 2011

ENDLICH!!!

Endlich Frühling
Endlich Sonne
Endlich blauer Himmel
Endlich wieder Shirt und kurze Hose
Endlich wieder Mountainbiker unterwegs, die man bergauf zersägen kann
Endlich ein Hauch von Tempo
Endlich mal wieder ein 30er im 5er Schnitt
UAAHH schön...und morgen auch noch frei :-)

Freitag, 18. März 2011

Auf der anderen Seite

Der RheinBurgenWeg-Lauf ist Geschichte. Schade eigentlich.
Mir hat der Lauf riesig Spass gemacht und wenn man das Feedback unserer Mitläufer betrachtet, ging es nicht nur mir so. Zum ersten Mal hatte ich einen Lauf organisiert. Mit Tom zusammen hatten wir über die letzten Wochen und Monate geplant, Optionen diskutiert, Strecken besichtigt, an PR gearbeitet, VPs organisiert. Zum ersten Mal war ich also auf der anderen Seite. Nicht irgendwo hinfahren und nörgeln, sondern selber machen. Und auch das muss ich sagen, hat grossen Spass gemacht. Vor allem, wenn man sieht, was dabei heraus gekommen ist und dass man einigen Leuten ein schönes Wochenende bereitet hat.
Und es war auch eine interessante Erfahrung. Denn es ist niemand da, der für einen denkt, man muss es selbst tun. Im grossen und ganzen ist mir das, glaube ich, ganz gut gelungen. Doch manchmal war es schwierig. Denn wenn man selbst 20 Stunden laufend unterwegs ist, ist es nicht so einfach, noch alle sieben Sinne beisammen zu haben. So zum Beispiel, als ich mit Axel aufgrund einer Pressesache telefoniert hatte und er mir mitteilte, er habe VP3 um 500 m verlegt. Da habe ich doch glatt vergessen, die Hälfte der Läufer zu informieren und musste sie dann alle anrufen, als es mir wieder einfiel. Oder als sich die schnelle Vierergruppe nach vorne verabschiedet hatte und mir auffiel, dass deren Taschen ja in Claus' Auto waren. Und der lief neben mir. Seinen Schlüssel hatte aber Tom und der hatte ihn, mit Antjes Schlüssel, in mein Auto gelegt. Und Antje war inzwischen zu Hause. Es liess sich also nicht vermeiden, die Jungs ein bisschen auf ihre Taschen warten zu lassen und zu hoffen, sie würden es uns verzeihen. Was sie auch getan haben. Zwischendurch war immer wieder zu telefonieren, um Läufer zu orten und gegebenenfalls fern zu navigieren. Auch nach 20 Stunden im Ziel hiess es wieder Gehirn einschalten. Wer ist noch unterwegs, wo ist jeder, wie kommt er zur Halle, auf wen muss ich warten? Nicht einfach abhauen und heim, wie sonst. Also schon eine ganz andere Sache, aber der Dank und die netten mails unserer lieben Mitläufer entschädigt für alles.

Auf jeden Fall werde ich jetzt jeden Lauf mit etwas anderen Augen sehen. Vor allem, da sich der Aufwand bei gezeiteten Wettkämpfen noch potenziert. Das ist mit so einem schlanken Team wohl kaum zu stemmen.

Danke an alle Helfer und Organisatoren der VPs
Danke an alle Mitläufer für dieses schöne Wochenende
Danke an Melanie und Steffen, die das ganze Auto voll Zielverpflegung hatten, von der wir aber nichts gegessen und getrunken haben
Danke, Tom, dass Du das Ding mit mir zusammen organisiert hast. War mir ein Vergnügen

Berichte zum Lauf findet ihr unter http://rheinburgenweg.wordpress.com/