Dienstag, 13. April 2010

Wieder daheim

Seit etwa einem Tag bin ich wieder aus Marokko zurück. Nach einen tollen Empfang am Flughafen durch Antje, Hannah und die Bretzelwetzerdelegation, sowie der darauf folgenden kleinen Feier bei mir zu Hause habe ich heute erstmal ausgeschlafen, ausgepackt, gewaschen und geräumt. Dabei hatte ich auch schon mal ein bißchen Zeit über die letzten 10 Tage nachzudenken. Doch ich glaube es wird einige Tage oder Wochen dauern, das Erlebte und die Erfahrungen einordnen zu können. Aber auch jetzt schon melden sich die Erinnerungen im täglichen Leben. Zum Beispiel wenn ich mich auf einen Stuhl setze und daran denke wie sehr ich mich 7 Tage lang danach gesehnt habe. Oder wenn ich die Toilettenspülung betätige und weiß, daß man mit dieser Wassermenge täglich unter extremen Bedingungen sportliche Höchstleistungen vollbringen kann. Oder als ich meinen Löffel gespühlt habe und mich geärgert habe, dabei die gesamte Wasserration einer Teiletappe verschwendet zu haben. Schon am Flughafen habe ich mich gestern über die gestressten Leute in der Zollschlange gewundert. Wer mal beim MdS nach Wasser angestanden hat, den bringt so etwas nicht mehr wirklich aus der Fassung. Aber hierzu werde ich in späteren Berichten mehr erzählen.
Heute möchte ich mich erstmal bei allen bedanken, die mich bei diesem Vorhaben unterstützt haben, allen voran meine liebe Familie, die meinen wochenlangen Pack- und Wiegewahn hat ertragen müssen. Danke auch an alle, die an mich gedacht haben, die Daumen gedrückt und mir Unterstützungsmails ins Zelt geschickt haben. Die abendlichen emails waren ein Höhepunkt des Tagesablaufes. Zu wissen, daß so viele Freunde zu Hause an den Geschehnissen so fernab von daheim teilhaben, war eine grosse Motivation für alle Teilnehmer.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch nochmal bei meinen Mitbewohnern aus Zelt 85, Christian, Heiko, Tilmann und Tom bedanken. Ihr wart ein tolles Team und es hat mir mit Euch sehr viel Spass gemacht.

Ein kurzes sportliches Fazit will ich auch schon mal ziehen. Ich bin mit meinem Abschneiden mehr als zufrieden. Mit Gesamtposition 201 hätte ich vorher nicht gerechnet. Daß ich im nachhinein natürlich noch gerne den ein oder anderen Platz weiter vorne gelandet wäre liegt wohl in der Natur der Sache. Bei einem Wettkampf sucht man immer, wo und wo man hätte schneller seien können. Und man findet auch schnell viele Gründe. Hier eine Pause zu lang, dort ein Foto zu viel, da eine überflüssige Gehpause. Aber ich denke, das ist müßig und auch nicht angemessen. Wenn ich richtig gezählt habe, bin ich übrigens fünft bester Deutscher. Das hört sich doch gut an, oder?
Gelernt habe ich auch viel.
Ich kann eine Feuerstelle bauen und aus einer Wasserflasche ein Frühstücksservice basteln. Oder ich kann 14 Stunden mit nichts tun verbringen, ohne vor Langeweile zu sterben. Und ich weiß, wie man mit sich mit einem Kompass orientiert, was ich allerdings nie gebraucht habe.
Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, sind die Aussagen früherer Teilnehmer über die sportlichen Anforderungen dieses Laufes im Vergleich zu anderen Läufen. Vielleicht liegt es daran, daß dieser MdS 20-30 km länger war als vorherige und daran daß die Luftfeuchtigkeit ungewöhnlich hoch war. Vielleicht kommt es auch darauf an, wie man an den Lauf heran geht und ob man sportlich an seine Grenze geht oder gehen will. Mit meinen Zeltgenossen war ich mir jedenfalls einig, dass dies der schwierigste Lauf war, den wir bisher gemacht haben. Bisher!!! :-)

Soviel erstmal für's erste. Später mehr.

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